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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten
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Kommentar von Hartmut Kölling

Northeim/Silberborn (hakö). Chance vertan. Das Jugendfreizeitheim Silberborn wird endgültig geschlossen. Das haben die Menschen im Landkreis Northeim am trüben Sonntag mit ihrer Abstimmung beim mit Spannung erwarteten Bürgerentscheid beschlossen. Eine "schallende Ohrfeige" für Kinder, Jugendliche, Eltern und Pädagogen, Vereine und Verbände.

Der Betrieb im Hochsolling, am Rande der reizvollen Weserberglandregion, in Trägerschaft des Landkreises Northeim, wird nicht fortgesetzt. Das hatte bereits der Kreistag mit Mehrheit, ohne vorheriger Diskussion um Zahlen und Fakten, in 2018 beschlossen. Ein Akt, der so nur von "unsensiblen Technokraten" in Politik und Verwaltung vollzogen werden kann.

Es wurde am Sonntag zwar mit "Ja zum Erhalt" in der Mehrheit gestimmt, aber nicht die notwendige Stimmenzahl erreicht. Um 19.16 Uhr stand fest: 85,89 Prozent (22.189 Simmen) für "Ja", 14,11 Prozent (3.646 Stimmen) für "Nein". Die Hürde lag bei 22.695 Stimmen. Knapp verfehlt. 

Es wurde ruhig im Sitzungssaal des Kreishauses. Unschwer für Beobachter zu erkennen war die Enttäuschung bei Heinz-Willi Elter (Foto), Vorsitzender des Turnkreises Northeim-Einbeck, der lange vehement gekämpft hatte für den Erhalt dieser einmalig gelegenen Einrichtung. Freude dagegen bei Landrätin Astrid Klinkert-Kittel, wußte sie doch die Mehrheiten im Kreistag hinter sich.

Insider befürchten nun eine Konzeptlosigkeit in punkto Angebote für Kinder und (Grundschul-)Schulklassen, die im Trend liegen und die Natur, wie in Silberborn, den Heranwachsenden auf eindrucksvolle Weise näher bringen unter fachlicher Mithilfe der Waldpädagogen, stets mit sehr viel Feingefühl dargeboten.

Mit dem Jugendfreizeitheim Silberborn geht uns eine Institution verloren, die in unserer hektischen Zeit eine liebenswerte Oase der Ruhe und Mitmenschlichkeit war. Hier konnten Kinder und Erwachsene gleichermaßen Abenteuer erleben und Spaß an der Begegnung haben. Schade und vollkommen sinnlos am Ende. Die nächste Kommunalwahl sollte Zeichen setzen.

Fotos: Hartmut Kölling

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