Uslar/Niedersachsen (r). Die diesjährige Mitgliederversammlung des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. in Hannover präsentierte sich bunt. Nicht nur die Themenvielfalt der Einrichtungen mit Herausforderungen von Bauprojekten über EDV-Umstellungen, bis hin zum Teilhabegesetz, die derzeit gemeistert werden, zeugten von dieser bunten Vielfalt.
Optisch ließ ein wahres Blumenmeer die Versammlung farbig erstrahlen. Gleich drei Mitglieder des Kuratoriums - darunter der langjährige Vorsitzende Lutz Röding, sowie Karl-Heinz Hoppe und Ludger Bisping (alle Bleckede) wurden aus ihrem Amt verabschiedet, acht weitere stellten sich erneut zur Wahl und wurden einstimmig bestätigt. Für Dorothea Müller, Sabine Rudnick, Brigitte Behn (alle Hermannsburg), Gesine Meißner MdEP (Wennigsen), Prof. Georg Klaus (Hamburg), Dr. Rainer Brase (Hannover), Angela Schürzeberg (Holzminden) und Inken Weiseth (Bleckede) gab es einen Blumenstrauß als Dank und Anerkennung.
Abschied nach 31 Jahren
Der scheidende Kuratoriumsvorsitzende Lutz Röding bedankte sich in einem bewegenden Rückblick für die kontinuierliche und aufschlussreiche Informationspolitik und tat seine Freude daran kund, für einen so ungewöhnlichen Verein, wie dem Albert-Schweitzer-Familienwerk tätig gewesen zu sein. Insgesamt 31 Jahre war Lutz Röding Mitglied des Kuratoriums, 25 davon als dessen Vorsitzender. So manche Herausforderung wurde in der Zwischenzeit gemeistert und so prophezeite er den Kollegen von Vorstand und Kuratorium, aber auch den Einrichtungsleitern, dass man wohl weiterhin mit der Zeit gehen müsse, um den Verein in ruhige Gewässer zu bringen. Dass der ehemalige Kuratoriumsvorsitzende genau das dem Verein ohne Zweifel auch zutraut, wurde nur allzu deutlich. Seine Verabschiedung krönte er passend mit einem Albert Schweitzer Zitat: "Man muss etwas, und sei es noch so wenig, für diejenigen tun, die Hilfe brauchen, etwas, was keinen Lohn bringt, sondern Freude, es tun zu dürfen."
Neuer Vorsitzender kommt aus Uslar
Einmütig wählten die Kuratoren Karl-Heinz Driehorst (Uslar) zum neuen Vorsitzenden des Kuratoriums. Erste und zweite Stellvertreterin wurden Sabine Rudnik und Dorothea Müller (beide Hermannsburg). Ebenfalls einmütig wurden Dr. Omar Mahjoub (Hannover) als Vorstandsvorsitzender und Dr. Matthias Wilkening (Ilten) als Stellvertreter bestätigt.
Fester Stand in stürmischen Zeiten
Trotz Verabschiedungen und Ehrungen für besondere Verdienste, gab es auch aus dem Geschäftswesen und aus den acht Einrichtungen des Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V. vieles zu berichten. Geschäftsführer Martin Kupper fand treffende Worte zur Überleitung. Und dass der Verein wie von seinem ehemaligen Kuratoriumsvorsitzenden gewünscht, mit der Zeit gehen kann, zeigten die sich anschließenden Berichte der Einrichtungen: Bei der Albert-Schweitzer-Altenhilfe in Bleckede steht ein geplanter Neubau in den Startlöchern, während die Fachklinik für Kinder und Jugendpsychiatrie in Holzminden bereits das Richtfest für ihre voraussichtlich im Juni 2019 in Betrieb gehende Tagesklinik feiern konnte. Mit der Tagesklinik wird der gemeinnützige Verein eine Versorgungslücke in Südniedersachsen schließen.
Stürmische Zeiten gibt es auch in den Bereichen der Behinderten-, der Kinder- und Jugend sowie der Altenhilfe. Gut gemeinte Gesetzesänderungen und immer neue Reglements sollen die Betroffenen stärken, sorgen in den Einrichtungen aber zunächst für einige Herausforderungen. Besonders der stetig anhaltende Fachkräftemangel bleibt weiterhin zentrales Thema. Aus diesem Grund läuft die Initiativkampagne zur Fachkräftegewinnung beim Albert-Schweitzer-Familienwerk auch künftig. Doch insgesamt verlauten die Stimmen aus dem Verein positives; man fühle sich für die Zukunft gut aufgestellt und werde auch weiterhin mit gutem Beispiel voran gehen, hieß es auch seitens der Gremien und der Geschäftsführung.
Mit insgesamt 6,6 Millionen Euro im Investitionsplan stärkt der Verein die Einrichtungen im Jahr 2019. Wenn alles klappt, wird wieder ein kleiner Überschuss erwirtschaftet, der dringend benötigt wird, um die hohen Standards in den Einrichtungen zu halten, so Kupper.
Ehrungen
Die Menschen und die Menschlichkeit spielen im Albert-Schweitzer-Familienwerk eine große Rolle. Für langjährige Mitgliedschaft ehrte der Verein Christiane von Werder (Grünenplan), Günter und Dorothea Steinkampf (Hornburg), Prof. Dr. Hermann Prell (Waake), Dr. Horst und Elisabeth Beckmann (Bünde), Johanna Maack (Lübeck) und Lore Sunder (Mühlheim).
Dietrich Bangen (Bleckede) hat die Verantwortung für das Kinderdorf in Alt Garge abgegeben und wurde verabschiedet. Als Höhepunkt der Veranstaltung wurde Lutz Röding für seine Verdienste um den Verein zum Ehrenkuratoriumsvorsitzenden gewählt.
Foto: Albert-Schweitzer-Familienwerk e.V.