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Dienstag, 26. November 2024 Mediadaten
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Von links nach rechts: Dr. Josef Frasunek (HELIOS-Klinik Northeim), Dr. Peter Nordhoff (WOGE e.V.), Sara Koch (Frauenhaus Gu00f6ttingen), Niklas Fuchs (Polizeiinspektion Northeim/Osterode), Landru00e4tin Astrid Klinkert-Kittel, Carl-Michael Wieder (ZVSN), Silvia Katowiec (Fachbereich 23 Migration und Integration), Harald Rode (Dezernent Jugend & Soziales), Tina Heistermann (Gleichstellungsbeauftragte), Matthias Heise (Polizeiinspektion Northeim/Osterode), Heike Oppermann (BISS-Beratungsstelle)

Northeim (r). Auch wenn zu Zeiten von #MeToo mehr über sexuelle Belästigung und sexuelle Übergriffe gegen Frauen gesprochen wird, bleibt das Thema Häusliche Gewalt gegen Frauen ein Tabuthema. Um für das Thema zu sensibilisieren, wirbt der Landkreis Northeim jetzt mit einem Bus als Träger einer wichtigen Botschaft für die Hilfsangebote im Kreisgebiet.

Jede vierte Frau wird mindestens einmal im Leben Opfer von Gewalt durch ihren Partner. Allein 2016 waren bundesweit 82.000 Frauen Opfer leichter und schwerer Körperverletzung. Das ist auch die Kernbotschaft auf dem Linienbus – „Gemeinsam finden wir Lösungen“. Bei der offiziellen Vorstellung in dieser Woche waren auch das die Worte, die Landrätin Astrid Klinkert-Kittel in ihrer Begrüßung gewählt hat: „Opfer müssen sich verstanden fühlen, nicht ausgegrenzt. Aufgehoben und nicht allein. Sie müssen sich trauen, Hilfe in Anspruch zu nehmen.“

So sind auch die Anlaufstellen zu verstehen, bei denen Frauen sich Hilfe holen können. Neben dem bundesweiten Hilfetelefon, das 24 Stunden in mehreren Sprachen erreichbar ist, ist die Polizei der Kontakt in Notfällen. Helfen können aber auch das Frauenhaus Göttingen oder die Anlaufstelle „ProBeweis“ der HELIOS-Klinik in Northeim. Dort findet eine professionelle Beweissicherung für die Betroffenen von Gewalt statt und die Opfer entscheiden selber, was mit den Beweisen passiert, ob es zu Anzeige kommt oder ähnliches.

Niklas Fuchs, Leiter Einsatz der Polizeiinspektion Northeim/Osterode berichtete, dass im Zuständigkeitsgebiet der Polizei jährlich etwa 400 Fälle von häuslicher Gewalt registriert werden. Die Dunkelziffer dürfte, wie auch bundesweit, deutlich höher liegen. „Deshalb gehen wir bei der Präventionsarbeit mit dem Landkreis Northeim und allen Beteiligten Seite an Seite“, so der Polizeioberrat.

Das Hilfetelefon gegen Gewalt an Frauen hat im letzten Jahr zu der Mitmach-Aktion aufgerufen, in deren Rahmen auch die Botschaft für Linienbusse entwickelt wurde. Die Gleichstellungsstelle des Landkreises Northeim hat diese Anregung gerne aufgegriffen und das Projekt federführend betreut.

Der Bus wird im Linienverkehr vor allem im Bereich Einbeck, Bad Gandersheim, Kalefeld und Northeim verkehren. Möglich ist dies, weil der ZVSN den Bus kostenlos zur Verfügung gestellt und auch die HELIOS-Klinik Northeim sich finanziell beteiligt hat. „Allen, die dieses Projekt ermöglicht haben, gilt mein Dank“, so die Landrätin.

Begleitet hat das Projekt auch der Runde Tisch gegen Häusliche Gewalt im Landkreis Northeim. Der setzt sich zusammen aus der Gleichstellungsstelle, der BISS-Beratungsstelle sowie weiteren Fachbereichen der Kreisverwaltung. Aber auch das Jobcenter Landkreis Northeim, der Kinderschutzbund, das Frauenhaus Göttingen, der Frauennotruf Göttingen sowie das Lukas-Werk, die Polizei, die Werk-statt-Schule, die HELIOS-Kliniken, WOGE e.V:, die BBS Einbeck, der Weiße Ring, das Opferhilfebüro Göttingen, das Haus der Begegnung und viele weitere Akteure unterstützen die gemeinsame Arbeit. Der Runde Tisch hat das Ziel, den Schutz von Opfern häuslicher Gewalt zu verbessern, verlässliche Hilfestrukturen im Landkreis Northeim langfristig zu etablieren und Standards für die Zusammenarbeit zum Abbau Häuslicher Gewalt zu entwickeln. Darüber hinaus gibt es gemeinsame Aktionen sowie eine Informationsbroschüre, um für das Thema zu sensibilisieren.

Foto: Landkreis Northeim

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