Northeim (red). Am 23. Oktober besichtigten Studierende des Masterstudiengangs Regionalmanagement und Wirtschaftsförderung der HAWK in Göttingen gemeinsam mit Prof. Dr. Ulrich Harteisen und den Regionalmanagern Annette Muhs und Julian David Projekte der LEADER-Region Harzweserland. Der Masterstudiengang wird an der HAWK bereits seit 2003 angeboten und mittlerweile konnten weit mehr als 200 Regionalmanger/innen und Wirtschaftsförder/innen qualifiziert werden, von denen einige auch in der Region Südniedersachsen arbeiten.
Im Harzweserland informierten sich die Studierenden über das Berufsfeld eines Regionalmanagers und erhielten aus erster Hand Informationen, was mit EU-Fördermitteln in der Region bewirkt wird.
Die Exkursion begann am Morgen im Kreishaus des Landkreises Northeim mit einer Begrüßung durch das Regionalmanagement. Neben der Vorstellung der LEADER-Region Harzweserland berichteten die Gastgeber auch aus ihrer beruflichen Praxis. Die Prüfung von Fördermöglichkeiten, die Absprache mit Mittelgebern und Behörden, die Begleitung der Antragstellung für die Lokale Aktionsgruppe und die zuständige Behörde sind zentrale Aufgaben. Wichtig ist dabei der enge Kontakt zu den Menschen in Ehrenamt und Verwaltung und deren Bedarfen. Mögliche Förderprojekte müssen dabei in die Strategie des Regionalen Entwicklungskonzeptes passen, welches für die Förderphase bis 2020 den roten Faden für die Region darstellt. Dies prüft das Regionalmanagement und veranlasst die weiteren Schritte. Anschließend blieb den Studierenden Zeit für Fragen und Diskussionen.
Von Northeim ging die Exkursion zu LEADER-Projekten in der Region, zunächst zu den Harz-Weser-Werkstätten in Dassel. Vor Ort stellte der Leiter Ulrich Beyer das LEADER-Projekt ‚Inklusiver Bewegungsparcours‘ vor, dass für Menschen mit und ohne Handicap in der Region ein Bewegungsangebot schafft. Ziel ist dabei, ein neues Angebot zur Gesunderhaltung zu schaffen und unterschiedliche Personengruppen zusammenzuführen. er beschrieb die Zusammenarbeit mit dem Regionalmanagement.
In Neuhaus im Solling stellten Kurt Hapke und Tore Straubhaar vom Naturpark Solling-Vogler die Projekte „Solling-Vogler-Ranger“ und „Qualitäts-Wanderregion“ vor. Ziel dieser Projekte ist es, die Aufenthaltsqualität im Naturraum zu sichern, die Bildungs- und Erlebnisangebote vorzuhalten und auszubauen und das ehrenamtliche Engagement zu stärken. Dabei arbeiten die Regionalmanagements beider Regionen (Harzweserland und VoglerRegion) in Bezug auf die Projektentwicklung mit dem Naturpark eng zusammen.
Abschließend stellten der Bürgermeister von Bodenfelde Mirko von Pietrowski sowie Manfred Wolff den Studierenden ihr LEADER-Projekt „Bürgerbus Bodenfelde“ vor. Durch ehrenamtliche Fahrten fördern die Bewohnerinnen und Bewohner die Eigenständigkeit der Personen vor Ort. Als eines der ersten Projekte der aktuellen Förderphase unterstützte das Regionalmanagement das Projekt mit der Prüfung der Projektförderung und der Finanzierung.
Hintergrundinformationen:
Aus dem EU-Fördertopf von LEADER konnten bereits eine Millionen Euro für Projekte im Harzweserland (Landkreis Northeim) bereitgestellt werden. Projekte wie der Dorfbus Bodenfelde, die barrierefreie WC-Anlage am Wilhelm-Busch-Erlebnispfad oder der Solling-Vogler-Ranger sind nur einige Beispiele für erfolgreich umgesetzte LEADER-Projekte. Noch bis zum Jahr 2023 stehen weitere 1,1 Millionen Euro für Projekte in der Regionalentwicklung bereit. Antragsberechtigt sind neben Vereinen und Unternehmen unter anderem auch Privatpersonen.
Foto: HAWK Göttingen