Uslar (r). Im September wurde die Diemel zum Schauplatz einer groß angelegten Gemeinschaftsaktion: 32 Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis 17 Jahren aus dem Albert-Schweitzer-Kinderdorf Uslar rückten zur kollektiven Kanufahrt an.
Der sportliche Faktor verlieh der Unternehmung dabei einen besonderen Charakter. Die bisherige Gemeinschaftstradition – zum Beispiel eine mehrtägige Fahrt zum Schulbauernhof Hevensen – legt ihren Fokus auf gemeinschaftliche Erfahrungen, Aufgaben und Lernprozesse. Der im September stattgefundene Kanu-Ausflug forderte insbesondere Teamgeist und Einsatzbereitschaft, setzte auf gegenseitiges Vertrauen und ließ dabei selbstverständlich auch die Aspekte des Gemeinschaftsgefühls nicht außer Acht. Ein Großprojekt unter dem Motto >>Wir sind alle in einem Boot<< auch mal sportlich anzugehen, war die Idee der Kinderdorffamilie Schwedler. Eine großartige Idee, wie sich Mitte September bei der Umsetzung ihres Gedankengangs an den hochmotivierten und freudigen Gesichtern der Ausflugs-Paddler zeigte.
Die Organisation, welche Erziehungsleiter Michael Tietze federführend mit der Unterstützung der Kinderdorfeltern Schwedler in die Hand genommen hatte, dauerte nur wenige Tage. Dennoch ist es gar nicht so einfach, die Logistik für eine solch große Gruppe Ausflügler zu steuern. Umso erfreulicher war, dass schon vor Anmeldebeginn feststand: „Auf diesen Ausflug haben die Kinder und Jugendlichen, aber auch ihre Erzieher, Betreuer und Kinderdorfeltern richtig Lust.“ Berichtet Michael Tietze, Erziehungsleiter im Albert-Schweitzer-Kinderdorf Uslar.
Vier Stunden Abenteuer auf dem Fluss
Als der Tag der großen Kanufahrt endlich gekommen war, herrschte einhellige Begeisterung. Voller Vorfreude fanden sich alle auf dem Hofgut Stammen in Trendelburg zusammen und ließen sich auf die bevorstehende Tour einstimmen. Am Startort an der Diemel lauschten die kleinen und großen Kanufreunde im Anschluss der Einweisung durch das Expertenteam und nahmen ihre zwingend vorgeschriebenen Rettungswesten entgegen. Mit der Ausgabe der Paddel an die Bootsbesatzungen konnte der sportliche Teil des Ausflugs sodann endlich starten. In insgesamt drei Etappen lenkten die Paddler ihre Kanus über die Diemel, vorbei an Eberschütz und Sielen, auf der etwa vierstündigen Flussstrecke. Gleich zwei Mal waren auf der Strecke flinke Hände und Sportsgeist von den fleißigen Paddlern gefragt, da die Boote an zwei Stellen gemeinschaftlich aus dem Wasser gehoben und an anderer Stelle wieder herabgelassen werden mussten. Doch mit vorbildlicher Einsatzfreude waren auch diese Hürden schnell gemeistert. Zur Belohnung und gemeinsamen Stärkung gab es zurück in Trendelburg dafür noch Kartoffelsalat und Würstchen für alle. Somit endete ein aktionsreicher und von Gemeinschaft geprägter Ausflug für die Kinderdorfkinder mit merklicher Anstrengung, aber auch einem zufriedenen Lächeln im Gesicht.
Foto: Albert-Schweitzer-Kinderdorf Uslar