Leinetal (r). Wenn es herbstlich wird, die Tage kürzer und die Temperaturen niedriger, folgen viele Vögel ihrem genetischen Instinkt und machen sich auf den luftigen Weg im wärmere Gebiete, wo sie Nahrung und Schutz finden.
Mehr als zwei Milliarden Vögel fliegen als Langstreckenzieher jedes Jahr aus Europa nach Afrika. Zu ihnen gehören zum Beispiel die Weißstörche, Mauersegler und die Nachtigall. Andere nehmen einen kürzeren Weg und überwintern in Mitteleuropa oder am Mittelmeer. Darunter sind Kiebitze, Stare und der Hausrotschwanz.
Wie jeder Reisende brauchen auch die Vögel auf ihrem beschwerlichen Weg Plätze zum Rasten, sich zu stärken und auszuruhen. Einer der wichtigsten Rastplätze im mittleren Deutschland ist unter anderen der Leinepolder zwischen Salzderhelden und Northeim.
In dem Europäischen Vogelschutzgebiet sind besondere Vorkehrungen getroffen, damit die Vögel nach einer kürzeren oder längeren Verweildauer gestärkt ihren Weg fortsetzen können. Je nach Witterungslage bleiben mittlerweile auch einige Arten den ganzen Winter über hier.
Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis die große Arten- und Individuenzahl von Gänsen, Enten, Staren, Reihern, bis hin zu Watvögeln, Fischadler und vielleicht sogar Kranichen aus respektvoller Entfernung beobachten zu können.
Die Naturscouts führen Naturinteressierte in den nächsten Wochen des Vogelzuges wieder zu den Beobachtungsstellen und erklären das Verhalten der Tiere und die Besonderheiten im Leinetal. Am Sonntag, dem 07. Oktober, findet ab 10 Uhr die erste Führung statt. Treffpunkt ist der Sportplatz der Northeimer Ortschaft Hollenstedt. Die ausgebildeten Naturführer bieten weitere Führungen am Sonntag, dem 21. Oktober von 15 bis 17 Uhr und am Sonntag, dem 04. November, von 14:30 bis 16.30 Uhr an.
Details zu den Veranstaltungen sind auf der Homepage der Naturscouts unter www.naturscouts-leinetal.de zu lesen. Vorhandene Ferngläser sollten mitgebracht werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Eine ganz besondere vorweihnachtliche Veranstaltung findet am Sonntag, dem 16.Dezember, von 14:30 bis 16:30 Uhr am Beobachtungsturm bei Hollenstedt statt. Bei heißem Tee und Leckereien gibt es Informationen und Anekdoten zu den lebenden Verwandten unseres Festessens.
Foto: Peter Reuss