Echte (r). Für eine bessere räumliche und technische Ausstattung für die Feuerwehren hat sich die Jugendfeuerwehr Echte um Jugendfeuerwehrwart Konstantin Mennecke gemeinsam mit Bundestagsabgeordneten Dr. Roy Kühne stark gemacht. Sie haben einen gemeinsam mit 23 Mädchen und Jungen verfassten Brief an Innenminister Horst Seehofer überreicht. Entstanden war die Idee dafür im diesjährigen Zeltlager am Steinhuder Meer, bei dem Kühne mit den Jugendfeuerwehrmitgliedern aus Echte ins Gespräch gekommen war.
Die zehn- bis 15- Jährigen drücken in ihrem Schreiben ihre Sorgen über die aktuelle Situation der Feuerwehren aus. Zwar investieren Städte und Gemeinden nach ihren finanziellen Möglichkeiten in die Ausstattung der Feuerwehren, allerdings seien diese auch bedingt durch Entschuldungsprogramme begrenzt. „Die Räumlichkeiten, sanitären Anlagen et cetera entsprechen zum einen optisch und technisch nicht mehr den heutigen Standards, zum anderen gibt es häufig aber auch keine sogenannte Schwarz/ Weißbereichstrennung. Das bedeutet konkret: Einsatzkleidung, die nach Bränden mit Rauch kontaminiert ist, kommt schnell auch mit privater Kleidung in Kontakt“, heißt es in dem Schreiben.
Außerdem wünschen sich die Jugendlichen, die in wenigen Jahren selbst in die Einsatzabteilung der Feuerwehr Echte übernommen werden, mehr Wertschätzung für ihre zukünftige und die jetzige Arbeit der freiwilligen Feuerwehrleute. Mögliche Option sei beispielsweise eine Ehrenamtscard, die Vergünstigungen beispielsweise beim Freibadbesuch ermöglichen. Das Modell der Ehrenamtscard gibt es bundesweit bereits vereinzelt, allerdings längst noch nicht flächendeckend.
An diesen Stellen wünschen sich die Nachwuchsfeuerwehrleute sowie die Jugendfeuerwehrführung eine bessere Unterstützung von Seiten des Bundes, damit die Feuerwehren von Morgen, in die die Mädchen und Jungen hineinwachsen, für die Zukunft gut aufgestellt sind. Möglich könne das unter anderem durch umfangreichere Förderprogramme für den Neubau oder die Sanierung von Feuerwehrhäusern oder die Co-Finanzierung von Fahrzeug-Neubeschaffungen werden. Auch der Punkt Katastrophenschutz-Fahrzeuge kommt zur Sprache. „Unwetterereignisse, die in diesem Jahr auch unseren Heimatlandkreis Northeim durch Sturm und Starkregen mehrfach schwer getroffen haben, zeigen, dass der Bestand an Katastrophenschutzfahrzeugen weiter ausgebaut werden muss.“
Da die beschriebenen Situationen auf die Feuerwehren bundesweit übertragbar sind, haben sich die Nachwuchs-Brandschützer direkt an Innenminister Seehofer gewandt. „Die kaum noch zählbaren Stunden an ehrenamtlicher Arbeit investieren wir alle gerne und mit Herzblut in unser Ehrenamt. Wir wünschen uns und den vielen anderen betroffenen Feuerwehren aber einen dafür würdigen Rahmen, eine den zukünftigen Herausforderungen angepasste Ausstattung und eine Wertschätzung, die der Bereitschaft, sich als Kind schon für die Gesellschaft zu engagieren und als Erwachsener 24 Stunden für den Ernstfall bereitzustehen, gerecht wird“, heißt es in dem Schreiben an Horst Seehofer abschließend.
Foto: Brunner/Büro Kühne