Northeim (r). Landrätin Astrid Klinkert-Kittel hat kürzlich den Betriebshof des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) in Salzderhelden besucht, um sich über die dortige fachübergreifende Zusammenarbeit von Wasserwirtschaft und Naturschutz zu informieren. Sie ließ sich zunächst am Modell erklären, wie der Polder aufgebaut ist.
Anschließend fand eine rund zweistündige Bereisung des Poldergebietes statt, die unter anderem der Kreisnaturschutz-Beauftragte Gert Habermann dazu nutzte, auf besonders interessante Vogelarten hinzuweisen.
Das Leinetal zwischen Northeim und Einbeck ist für seine Artenvielfalt und für die sehr guten Möglichkeiten bekannt, dort zu bestimmten Zeiten verschiedene Tier- und Pflanzenarten beobachten zu können. Das Poldergebiet dient dem aktiven Hochwasserschutz und ist ein Vogelschutzgebiet von europäischem Rang. Das Schutzgebiet bietet eine hervorragende Möglichkeit zur Naturbeobachtung, bedarf aber auch der entsprechenden Rücksichtnahme der Besucher. In den Gebieten gilt deshalb ein ganzjähriges Leinengebot für Hunde, bestimmte Teilbereiche dürfen gar nicht oder saisonbedingt nicht betreten werden.
Es ist besonders wichtig, dass sich alle - ganz egal ob Naturbeobachter, Freizeitsportler oder Spaziergänger - an die aufgestellten Regeln halten. Dies gilt vor allem für die Wegegebote und die Betretungsverbote. Für Interessierte gibt es vor Ort zahlreiche Informationstafeln. Außerdem gibt es ausgewiesene Beobachtungspunkte, die zudem die Besten sind. Von diesen Punkten aus lassen sich mit Beobachterglück alle wesentlichen Arten sehen oder hören. Im August 2012 wurde der Verein Naturscouts Leinetal gegründet. 23 ausgebildete Naturscouts haben es sich zur Aufgabe gemacht, ehrenamtlich fachkundig fundierte Naturführungen und Vorträge anzubieten und durchzuführen (www.naturerlebnis-leinepolder.de).
„Der Polder ist ein positives Beispiel, wie verschiedene Bereiche zusammenwirken können“, so Landrätin Klinkert-Kittel. Der Natur- und Vogelschutz sei neben der ursprünglichen Intention der Hochwasserregulierung inzwischen ein sehr wesentlicher Aspekt. „Bei allen Schwierigkeiten bin ich optimistisch, dass es zeitnah auch gelingen wird, die naturschutzrechtlichen und die jagdlichen Belange in Einklang zu bringen“, erklärte Landrätin Klinkert-Kittel am Ende der Bereisung.
Foto: Hiller