Sudheim / Stadt Northeim / Landkreis Northeim (r). An diesem Abend sah der Dienst bei der Jugendfeuerwehr Sudheim etwas anders aus. Um den Kontakt mit anderen Jugendfeuerwehren zu pflegen, lud Jugendfeuerwehrwart Joachim Spindler von der Jugendfeuerwehr Sudheim und sein Jugendwartteam die Jugendfeuerwehren und ihre Betreuer und Betreuerrinnen der Feuerwehr Bühle und Hillerse ein.
Um den Dienst noch spannender zu gestalten, hatte sich das Jugendwartteam Sudheim etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Sie nahmen Kontakt mit der Bereitschaft des Deutschen-Roten-Kreuz Northeim auf. Die Verantwortlichen erklärten sich sofort bereit und stellten einen Rettungswagen aus dem erweiterten Rettungsdienst des Landkreises Northeim vor. Dieser Rettungswagen wird bei Einsätzen bei einem Unfall mit mehreren Verletzten Personen oder auch zum Eigenschutz bei Feuerwehreinsätzen der Einsatzkräfte mit Fachpersonal alarmiert.
Weiterhin brachten sie auch einen Gerätewagen-San Bund mit. Auf diesem Großfahrzeug (10 Tonnen) ist ein Kompletter Intensivmedizinischer Behandlungsplatz für 50 Patienten. Das Fahrzeug wird bei einem Massenunfall von Verletzten Personen eingesetzt. Der Massenunfall von Verletzten (MANV) bezeichnet eine Situation, bei der eine große Zahl von Betroffenen versorgt werden müssen. Dieses Fahrzeug kann zum Beispiel bei Eisenbahnunfällen, großen Chemieunfällen oder bei Flugzeugabstürzen u. s. w. eingesetzt werden. Bei einem Massenanfall von Verletzten stößt der reguläre Rettungsdienst einer Region sehr schnell an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit.
Weiterhin wurde ein Behandlungszelt mit einer etwas abgespeckten Einrichtung aufgebaut. Das vollständige Aufbauen des Zeltes mit den Behandlungsplätzen dauert mit einem eingespielten Team ca. 20 Minuten. Die Helfer von der Bereitschaft, Anja Vollrath, Kai Steffes, Justin Gohl und Alexander Krüger informierten die Jugendfeuerwehrleute über die Arbeit beim Rettungsdienst und beantworteten auch die von den Jugendlichen gestellten Fragen.
Im Behandlungszelt konnten die Jugendlichen unter Aufsicht von Anja Vollrath auch Gerätschaften, wie zum Beispiel das Blutdruckmessen selbst ausprobieren und die Koffer mit medizinischen Inhalten ansehen. Bei Kai Steffes, der mit Justin Gohl den Rettungswagen und die einzelnen Geräte vorstellte, wurde auch der Einsatz des Spineboard, ein sogenanntes Rettungsbrett, gezeigt. Alexander Krüger stellte den Gerätewagen-San Bund vor und erklärte und beantwortete Fragen zur Verwendung der Geräte im Einsatzfall.
An dem Dienst nahmen 24 Jugendfeuerwehrleute, 5 Betreuer und 4 Personen vom Rettungsdienst teil. Nachdem alles wieder ordnungsgemäß verstaut war, wurde noch in geselliger Runde über den Dienst gesprochen. Es hat sich gezeigt, dass die Jugendlichen mit großem Interesse bei der Sache waren und wieder so ein Dienst mitzumachen werden.
Fotos: Horst Lange, Pressesprecher Kreisfeuerwehr Northeim