Northeim (r). Am Dienstag, 8. Mai 2018, findet von 19 bis 21 Uhr ein Vortragsabend rund um das Thema Unfallchirurgie und Orthopädie in der Stadthalle Northeim statt. Experten aus Klinik und Praxis beleuchten das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln. Durch den Abend führt Dr. med. Christian Steigertahl, Ärztesprecher Northeim. Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung nicht erforderlich.
Nasreddin El-Jaam, Sektionsleiter der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie in der Helios Albert-Schweitzer-Klinik Northeim, startet die Veranstaltung mit einem Vortrag zum Thema „Im Notfall bei Knochenbrüchen gut versorgt“. Darin geht der erfahrene Unfallchirurg auf einfache und komplizierte Brüche, deren Ursachen und die Notwendigkeit einer Operation ein. Verletzungen können als Folge eines Unfalls sowie der Über- oder Fehlbelastung entstehen. „Egal ob beim Sport oder durch einen Unfall – ein gebrochener Knochen muss gut versorgt werden, damit er seine Funktion auch in Zukunft erfüllen kann“, so Nasreddin El-Jaam. Im Mittelpunkt seines Vortrags stehen speziell auch Knochenbrüche im höheren Alter.
Daran anknüpfend gibt Dr. med. Stefan Kolbeck, Chefarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie in der Helios Klinik Bad Gandersheim, einen Überblick zum Krankheitsbild Arthrose. Knie-, Hüft- und Schultergelenke gehören zu den Gelenken, die im Laufe unseres Lebens am stärksten beansprucht werden. Demensprechend leidet bereits jeder Zweite über 50 an Verschleißerscheinungen. Auch Fehlstellungen, Rheumatismus, Stoffwechselerkrankungen oder Verletzungen können frühzeitige Verschleißveränderungen verursachen. „Am Anfang können gegen die zunehmenden Schmerzen konservative Maßnahmen wie Medikamente und Physiotherapie helfen. Wenn diese Therapien nicht anschlagen und die Schmerzen zunehmend stärker werden, sollten die Möglichkeiten eines künstlichen Gelenkes in Betracht gezogen werden“, so Dr. med. Stefan Kolbeck. In seinem Vortrag erklärt der Chefarzt, in welchen Fällen ein künstliches Gelenk sinnvoll ist, welche Art des Gelenkersatzes und welche Operationsmöglichkeiten es gibt.
Es folgt ein Beitrag von Dr. med. Martin Gehrold, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, Chirotherapie, Sportmedizin, fachgebundene Röntgendiagnostik und physikalische Therapie im MVZ Northeim, in dem es um die Vor- und Nachsorgemöglichkeiten in der Praxis geht. Insbesondere bei sogenannten Wahloperationen, z.B. beim künstlichen Gelenkersatz, ist eine intensive Vorbereitung der Operation wichtig. Dazu zählen die Aufklärung des Patienten, die Sichtung der vorhandenen Röntgenbilder, die Abwägung der geeigneten Implantate oder die Anmeldung in der Klinik. Auch nach der Operation erfolgen in regelmäßigen Abständen Kontrollen in der Praxis – eine gute Zusammenarbeit zwischen Klinik und Praxis ist daher von großer Bedeutung.
Welche Stellung die Physiotherapie und Medizinische Rehabilitation (Reha) bei der Behandlung von Patienten mit orthopädischen Problemen nach Verletzungen oder Knochenbrüchen einnimmt, erläutert im Anschluss die Sportwissenschaftlerin Anett Wilke aus dem Gesundheitszentrum Dr. Roy Kühne. In ihrem Vortrag werden neben den Inhalten der orthopädischen Therapie auch die Fragen, wie beantrage ich eine Reha oder wie ist der Ab lauf, behandelt.