Northeim/Südniedersachsen (r). Derzeit läuft der Wettbewerb „Unser Dorf fährt elektrisch“. Im Kooperationsprojekt der drei LEADER-Regionen Göttingerland, Osterode am Harz und Harzweserland erarbeiten Dorfgemeinschaften Konzepte für die gemeinschaftliche Nutzung eines elektrischen Dorfautos und schaffen damit neue Mobilitätsoptionen für den ländlichen Raum. Mit dem Projekt soll ein Beitrag zur Sicherstellung der Mobilität im ländlichen Raum geleistet werden. Außerdem soll es neue Möglichkeiten zur Nutzung intelligenter Technologien anregen, die Teil der energiewirtschaftlichen Zukunft sein werden. Als Projekt mit Vorbildcharakter erhoffen sich die Initiatoren von dem Wettbewerb, dass möglichst viele Dörfer folgen werden.
Etwa 60 Interessierte aus 22 Ortschaften der Landkreise Northeim und Göttingen haben sich am vergangenen Montagabend bei einer Veranstaltung in Krebeck über die notwendigen Rahmenbedingungen für die Entwicklung eines eCarsharing-Konzeptes informiert. Vorgeführt wurden bei der Gelegenheit auch verschiedene Elektrofahrzeuge. Die aktuellen Stromer schaffen Reichweiten von bis zu 300 km, das ermöglicht mehrere Fahrten hintereinander in die Zentren mit einem elektrischen Dorfauto. Willi Loose, Geschäftsführer vom Bundesverband CarSharing e.V., stellte praxisnah die zunehmende Bedeutung des Carsharings im ländlichen Raum vor. „Die Angebote der Dörfer müssen sich untereinander, aber auch mit den städtischen Systemen vernetzen, damit keine Insellösungen entstehen“, so Loose. Rechtsanwältin Andrea Obergöker informierte über die rechtlichen Rahmenbedingungen eines dörflichen eCarsharing. „Zur Organisation des eCarsharing ist die Gründung eines Idealvereins besonders geeignet.
Die Vorschriften sind unbürokratisch und die Vereinsmitglieder haften nicht persönlich für Kredit- oder Leasingraten“, erklärte Obergöker. Vertreter der Energieversorger Harzenergie und EAM stellten den Dörfern die verschiedenen Lademöglichkeiten vor. Mit dem Wettbewerbsbudget von 12.000 Euro werde es für die Dörfer möglich sein, eine Ladeinfrastruktur aufzustellen, mit der die Elektroautos in rund drei Stunden wieder voll aufgeladen werden können, erläuterte Peter Schulze von der EAM. Als nächstes steht für die teilnehmenden Dörfer die Entwicklung der Geschäftsmodelle für das örtliche eCarsharing an. Bereits im September wird eine Jury die aussichtsreichsten Konzepte prämieren. Pro LEADER-Region gewinnen drei Ortschaften eine Ladeinfrastruktur im Wert von bis zu 12.000 Euro. Die Erstplatzierten in den drei LEADER-Regionen erhalten zusätzlich einen Zuschuss zur Finanzierung des Elektroautos in Höhe von jeweils 7.500 Euro.
Foto: K. Schneider/Hartmut Kölling