Northeim (hakö). Stillstand. Dabei drängt die Zeit. Die Verantwortlichen in Rat und Verwaltung scheinen nicht wirklich vorwärts zu kommen, um der Fußgängerzone neuen Glanz zu verleihen. In Diskussionsrunden hört man immer häufiger, daß es nur Ziel sein kann, dieses "Herzstück" zu verkleinern und künftig nur noch vom Marktplatz bis Münsterplatz offen zu halten als "beruhigte Zone".
Hier muß nach dem 25. Februar ganz deutlich die Handschrift des neuen Bürgermeisters erkennbar sein, was Idee und Umsetzung betrifft. Ebenso in punkto Leerstände. Auch da keine Bewegung. Absolut nichts tut sich. Umwandlung in Wohnraum oder auch Anwerbung von Dienstleistern zum Beispiel erfordern sensible Gespräche mit den Eigentümern.
Bürgermeisterkandidat Simon Hartmann bemängelte erst kürzlich eine viel zu große Fußgängerzone. Es würden Spielgeräte fehlen. Keine andere Stadt in Niedersachsen erscheine so "kinderfeindlich". Er denke auch an aktuell verwahrloste Spielplätze. Hartmann klagte Versäumnisse in der Vergangenheit an.
Unglücklich neben der gefährlich brüchigen Pflasterung der Breiten Straße und Am Münster ist auch die Parkplatzsituation rund um die Innenstadt. Viel zu weite Wege in den Kern der Einkaufsmeile oder auch zum Wochenmarkt nicht nur für ältere Menschen. In der Diskussion um die Zukunft der "guten Stube" tauchen auch immer wieder Wünsche auf nach einem Busbahnhof am Münsterplatz und einem Bahnhaltepunkt am Mühlentor, nur zu sinnvoll nach Umbau des nahen Supermarktes und weiterer Belebung der Mühlenstraße. Eine gesunde städtische Infrastruktur ist nun mal ein "Muß", gerade auch vor dem Hintergrund der Anwerbung neuer Fachkräfte durch die ortsansässigen Unternehmen. Nur in Leerstände zu schauen, lockt keine Neubürger in die Fachwerkstadt. Im März werden Studenten aus Göttingen die Kreisstadt besuchen und nach geeignetem Wohnraum Ausschau halten.
Eine Chance für unsere Stadt. Handeln ist gefragt und zwar sofort. Das sollte jedem Ratsmitglied klar sein, der Verwaltungsspitze ohnehin. Vielleicht sollte ein Immobilienmanager/in als Flächenmanager/in/Projektleiter/in umgehend Aufgaben übernehmen, eine kommunikationsstarke, integre Persönlichkeit mit Standing. Projektmanagement würde bedeuten, von Objektsuche bis Eröffnung des Geschäfts. Diese Person übernimmt eigenverantwortlich die kaufmännische, technische sowie organisatorische Abwicklung der Ansiedlung von Betrieben in der Northeimer Innenstadt. Von der Standortevaluierung, verhandeln mit Hauseigentümern und überwachen der Umsetzung operativ wie kostenseitig. Die Person ist erster Ansprechpartner für Behörden und Politik sowie für Eigentümer, Makler und Expansionsleiter. Mal ernsthaft darüber nachdenken und "anpacken"!
Fotos: Hartmut Kölling