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Mittwoch, 08. Januar 2025 Mediadaten
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Northeim (hakö). Sie ist der ganze Stolz der Kreisstadt und eigentlich auch einer ganzen Region: Die Northeimer Seenplatte. Drachenbootrennen, Landesliga-Triathlon, Segelregatten und neuerdings auch Neujahrsschwimmen sind die besonderen Events. Dank der Lage an der größten Autobahn A7 werden die Seen auch von Vorbeireisenden wahrgenommen. Gern fahren sie ab, legen eine Pause ein auf dem Parkplatz für Campingmobile oder besuchen das Restaurant "Seeterrassen" in bevorzugter Uferlage.

Aber die Entwicklung lahmt, so scheint es, trotz Eröffnung des langersehnten Rundweges in diesem Jahr. Der Ruf nach einem Seedorf ist unüberhörbar. Aber wird er auch von Tourismusexperten registriert? Experten, die eigentlich Northeim vermarkten sollen. Und dazu gehören die Seen nun mal.

Kommunalpolitiker und Bundestagsabgeordnete nehmen sich jedoch des Themas ernsthaft an. Eckhard Ilsemann, Chef der FDP-Fraktion im Rat der Stadt, fordert vehement einen Bebauungsplan und warnt in der Öffentlichkeit vor Fehlentwicklungen. Auch Dr. Roy Kühne, für die CDU im Bundestag, verlangte erst vor wenigen Tagen, daß die Stadt Northeim den dringend notwendigen Lärmschutz bezahlt und schlägt ein Gespräch mit dem Bund vor.

Wie hat das eigentlich vor Jahrzehnten Professor Winfrid Hedergott, der "Vater der Seenplatte" gesehen? Hedergott (FDP) gehörte fast 25 Jahre dem Niedersächsischen Landtag an, war zeitweise Bürgermeister in Northeim bzw. Beigeordneter. Er war von 1952 bis 1986 Ratsmitglied. Sein besonderes Engagement galt der Planung der Northeimer Seenplatte.

Northeim-News hat im Niedersachsenbuch 2002, das aus Anlaß des "Tag der Niedersachsen" in Northeim vom 7.-9. Juni 2002 herausgegeben wurde, geblättert und einen hoch interessanten Beitrag von Professor Hedergott gefunden über die Seenplatte. Visionen - Ausblick - Träume.

"Wir schreiben das Jahr 2058. Die Northeimer Seenplatte ist fertiggestellt. Alle Aufbereitungsanlagen, Rohrleitungen und technische Gerätschaften, die auf den Kiesabbau in den vergangenen fast 100 Jahren hinweisen, sind aus der Landschaft verschwunden, bis auf die Informationstafel auf dem Aussichtshügel am Parkplatz im Nordhafen als Hinweis darauf, wie einmal diese Landschaft entstanden ist.

Dem Bahnreisenden fallen beiderseits der Eisenbahntrassen die größer gewordenen Wasserflächen auf. Dem Autoreisenden auf der Bundesautobahn A7 und der Bundesstraße B3 wird durch die großen braunen Hinweisschilder der Weg zur Northeimer Seenplatte gewiesen. Er biegt in die Landesstraße 572 ein, überquert die Gleise der alten und der neuen Nord-Süd-Bundesbahntrasse, sieht auf der linken Seite den Großen See mit einer Vielzahl von Wasserfahrzeugen und auf der rechten Seite den Strandsee. Schon von weitem meint er, an der Ostsee zu sein.

Er sieht Strandkörbe auf feinem weißen Sand mit Strandburgen, die auf dem Schwemmsand, der aus der Tiefe des Strandsees entnommen wurde, aufgebracht sind, und alle Einrichtungen, die für einen Familienbadebetrieb und für abgeteilte Nichtschwimmerpartien erforderlich sind.

Alles ist da von Treetbooten auf dem Wasser angefangen bis hin zu hygienischen Sanitäranlagen. Mit wenigen Schritten vom Parkplatz des Strandsees entfernt auf der anderen Seite der Landesstraße ist man auf dem Gelände des Nordhafens. Am öffentlichen Schiffsanleger besteigt man eines der schmucken Rundfahrtboote und dann gehts unter der Talbrücke der BAB A7 hindurch entlang des Wasservogelreservats zum Schiffsanleger an der Leine bei Hollenstedt. Hier kann man aussteigen und seltene Vögel auf den Seen des Naturschutzgebietes erkunden.

Dann besteigt man wieder das nächste Rundfahrtboot und landet im Haupthafen auf der Halbinsel. Hier herrscht Ferienbetrieb wie in einem Seebad. Wer will, stürzt sich abends ins Northeimer "Nachtleben" und fährt mit dem letzten bunt erleuchteten Rundfahrtschiff zum Nordhafen, um das Auto zu holen und in einem Hotel in der Innenstadt oder auf dem Autohofgelände an der BAB-Abfahrt Northeim-Nord zu übernachten.

Am nächsten Tag erkundigt man sich, wo und wie man Bootsführerscheine, Angelscheine erwerben kann und lauscht an verschlossenen Konferenzraumtüren, wo sich die Experten die Köpfe heiß reden, ob und wie man den Rhumelauf südöstlich der Autobahn gradlinig in die Leine münden lassen kann, um die beiden großen Seen beiderseits der Rhume zu einem noch größeren See zu vereinen.

Das ist alles "Utopie", wird gesagt werden. Aber das war die ganze Planung der Northeimer Seenplatte vor hundert Jahren auch.

Apropos, halten Sie sich den 8. August 2058 schon mal frei, dann wird der 100. Geburtstag der Northeimer Seenplatte groß gefeiert." Soweit Professor Winfrid Hedergott in seinem Beitrag im Niedersachsenbuch 2002.

 

Fotos: Hartmut Kölling

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