Bodenfelde/Wahmbeck (red). Die evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden Bodenfelde und Wahmbeck haben einen neuen Pastor: Hartmut Günther. Der 47-Jährige wird im Rahmen des Sommergottesdienstes am Sonntag, 20. Juli, um 14.30 Uhr in der Christuskirche in Bodenfelde von Superintendentin Stephanie von Lingen in sein Amt eingeführt. Pastor Günther tritt damit die Nachfolge von Pastor Mark Trebing an, der vor einem Jahr verstarb und vierzehn Jahre lang in beiden Gemeinden tätig war.
Für den neuen Pastor heißt es nun zunächst: auspacken und in der Gemeinde ankommen. Der Umzug erfolgte in der vergangenen Woche, wie er berichtet. Gemeinsam mit seiner Frau Nicole und den drei gemeinsamen Söhnen lebt er nun im etwa acht Kilometer entfernten Pfarrhaus in Schoningen. Das Haus ist groß genug, dass in den Ferien auch seine drei Kinder aus erster Ehe Platz finden – ein neues Zuhause für die ganze Familie.
„Es gibt kaum etwas Spannenderes als die Lebensgeschichte eines Menschen. Da kann kein Film mithalten!“, erklärt Pastor Günther seine Berufswahl. „Darum komme ich auch gern zu den Gemeindemitgliedern nach Hause.“ Bereits in seiner Vorstellung im Gemeindebrief Am Weserufer hatte er zur Kontaktaufnahme aufgerufen: „Beschäftigen Sie mich ruhig und rufen Sie mich an – ich komme gern vorbei und höre zu.“ Vielleicht eine etwas ungewöhnliche Herangehensweise, die sich durch seine erste Ausbildung und Tätigkeit als Hotelfachmann erklären lässt – und durch sein großes Interesse, andere Menschen und ihre Ansichten kennenzulernen.
Hartmut Günther wurde 1977 in Kirchheim unter Teck bei Stuttgart geboren. Nach der mittleren Reife absolvierte er eine dreijährige Ausbildung zum Hotelfachmann und arbeitete in Rostock, Dublin und London. Später legte er sogar seinen Meisterbrief ab. Nach einer persönlichen Krise entschloss er sich zum Theologiestudium an der Universität in Kiel.
„Zweifel am Glauben kann ich gut nachvollziehen – und tatsächlich freue ich mich auch über Kritik: an Kirche, an Religion, an mir“, sagt Günther. „Ich bin ein guter Zuhörer und sehr interessiert an dem, was Sie mir zu sagen haben.“
Sein Vikariat absolvierte er in Bad Münder, anschließend war er ein halbes Jahr in Eschershausen tätig und beendete seinen Probedienst schließlich in Unterlüß in der Südheide. Dort blieb er fünf Jahre, bevor er nun seinen Dienst in Bodenfelde und Wahmbeck aufnimmt.
In seiner neuen Gemeinde möchte Hartmut Günther zunächst zuhören: Welche Wünsche und Vorstellungen gibt es? Auch einen eigenen Herzenswunsch hat er: „Ich möchte besonders die Kinder in den Mittelpunkt stellen. Eine dauerhafte 'Kinderkathedrale' als Angebot ist zum Beispiel eine schöne Sache, die ich mir vorstellen könnte.“
Jetzt heißt es aber erst einmal: ankommen – im schönen Weserbergland.
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