Northeim (red). Wirtschaftsunterricht einmal ganz anders erlebten zehn Schülerinnen und Schüler der Klasse HH24H zusammen mit den Lehrern und Lehrerinnen Susanne Renziehausen, Cornelia Rückert, Marcus Krohn und Lars Hilke am vergangenen Montag. Die Schülergruppe, die im Wirtschaftsunterricht die Schülerfirma „Sports and More“ betreibt und auch da immer wieder Aspekte der Nachhaltigkeit thematisiert, beteiligte sich nämlich tatkräftig an einem Projekt zum Thema Nachhaltigkeit und Umweltschutz, das zusammen mit dem Bürgerverein „Unsere Umwelt Mörliehausen e.V.“ stattfand. Der NABU Northeim hatte dabei den Projektwunsch der Schule an den Bürgerverein weitervermittelt.
Projektbetreuer beim Bürgerverein Mörliehausen ist Klaus Bodenstein, Beirat im NABU Northeim. Der Verein hat es sich zur Aufgabe gemacht, mehrere Areale im Moringer Becken zu bepflanzen und in Zukunft auch für ihre Pflege und Erhaltung zu sorgen. So konnten jetzt in Kooperation mit der BBS 1 Northeim zwei Flächen zusammen mit den Schülerinnen und Schülern bepflanzt werden: Zum einen ein Biotop am Ümmelbach zwischen Großenrode und Thüdinghausen und zum anderen Flächen an der A7. Insgesamt sind etwa 200 Bäume und Sträucher gepflanzt worden, die nach Bodentyp variieren. Am feuchten Ümmelbach wählte man Weiden und an trockeneren Stellen Hasel, Pfaffenhütchen Schneeball und roten Hartriegel. An der A7 setzt man dagegen auf klimaresistente heimische Baumarten, wie zum Beispiel Eichen, Eschen, Feldahorn oder auch Wildkirschen. Diese dienen dort nicht nur als Lärmschutz, Begrünung und CO₂-Speicher, sondern sollen natürlich auch einen Lebensraum für Vögel, Insekten und Kleintiere schaffen.
„Wir haben zuerst Löcher gebohrt. Während dessen wurden die Baumwurzeln beschnitten, gepflanzt, mit neuer Erde versehen und gewässert. Ich fand die Aktion gut, da es mal was anderes war und es doch mehr Spaß gemacht hat, als ich anfangs dachte“, berichtet Schülerin Mary-Jane Schneider von ihren Erfahrungen. Auch Klaus Bodenstein bewertet die Zusammenarbeit sehr positiv. „Das Team aus Schülern, Lehrern und Umweltschützern war äußerst effizient und voll bei der Sache“. Dabei habe ihm besonders die Zusammenarbeit und auch Verständigung mit den jungen Menschen gefallen, denn in den gemeinsamen Gesprächen bei der Arbeit sei es nicht nur um das Verständnis von Natur und Umwelt, sondern beispielsweise auch um Zukunftspläne gegangen. Zum Teil wurden die Gespräche sogar in der Muttersprache einiger Schülerinnen und Schüler der BBS 1, Chinesisch, geführt, denn Bodenstein selbst hat in China einige Jahre seines Berufslebens verbracht.
Finanziert wurde das gesamte Projekt durch den Förderverein der BBS 1 Northeim, der noch auf letzte Spendengelder aus einem Topf zurückgreifen konnte, der seinerzeit anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Schule von vielen privaten wie auch gewerblichen Förderinnen und Förderern gefüllt worden war.
Um sich die gewachsenen Hecken und Bäume auch in voller Pracht ansehen zu können, ist es fester Vorsatz der beteiligten Schülerinnen und Schüler, die Bepflanzung in ein paar Jahren wieder zu besuchen, berichtete die Schülergruppe.
Foto: BBS 1