Northeim (red). In Deutschland ermöglicht die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) Menschen, durch eine einfache Registrierung potenziell Leben zu retten. Als Stammzellspender kann man einem schwer erkrankten Menschen die Chance auf Heilung geben. In diesem Bericht teilen Björn und Jette aus Northeim ihre persönlichen Erfahrungen mit der DKMS, um zu zeigen, wie bedeutsam und unkompliziert dieser Prozess ist.
Registrierung bei der DKMS: Ein erster Schritt zur Lebensrettung
Der Weg beginnt einfach: Ein Registrierungsset der DKMS, das man bei Veranstaltungen oder über die Website anfordern kann, enthält ein Wattestäbchen, mit dem man einen Abstrich der Mundschleimhaut nimmt. Dieses wird zusammen mit einem Fragebogen an die DKMS gesendet. Ab der Volljährigkeit werden die Daten für die weltweite Spenderdatei freigegeben.
Der Anruf der DKMS: Eine Chance, Leben zu retten
Nach einiger Zeit erhielten beide den Anruf, dass wir als mögliche Spender in Frage kommen. In einem Gespräch wurden uns die nächsten Schritte erläutert und einige Gesundheitsfragen geklärt. Danach folgte eine Blutabnahme, um sicherzustellen, dass wir als Spender für einen schwer erkrankten Patienten in Frage kommen.
Vorbereitung und Gesundheitscheck
Nach dem „Match“ mit einem Patienten begann die Vorbereitung. In der Entnahmeklinik wurde ein gründlicher Gesundheitscheck durchgeführt, um sicherzustellen, dass wir für die Spende bereit waren. Anschließend mussten wir uns fünf Tage lang selbst Injektionen verabreichen, um die Stammzellen im Blut zu mobilisieren – eine einfache, wenn auch etwas ungewohnte Aufgabe.
Der Tag der Spende: Ein einfacher Prozess mit großer Wirkung
Am Tag der Spende wurden wir in der Klinik herzlich empfangen. Der eigentliche Vorgang, bei dem Stammzellen aus dem Blut gefiltert werden, dauerte etwa drei bis fünf Stunden. Währenddessen konnten wir uns entspannen, Musik hören oder Filme streamen. Am Ende dieses Tages hatten wir das großartige Gefühl, jemandem eine lebensrettende Spende gegeben zu haben.
Kontakt zum Empfänger: Eine emotionale Verbindung
Nach der Spende erfuhren wir erste Informationen über den Empfänger. Aufgrund gesetzlicher Vorgaben bleiben diese zunächst anonym, aber es gibt die Möglichkeit, nach zwei Jahren persönlichen Kontakt aufzunehmen.
Fazit: Ein kleines Opfer für eine große Wirkung
Unsere Erfahrungen als Stammzellspender waren durchweg positiv. Der Aufwand war gering im Vergleich zu dem enormen Potenzial, das Leben eines schwerkranken Menschen zu retten. Jeder, der gesund ist, sollte darüber nachdenken, sich bei der DKMS zu registrieren.
Also: „Mund auf – Stäbchen rein – Spender sein!“
Foto: Privat