Bad Gandersheim (red). 425.000 Besuche zählt die Landesgartenschau Bad Gandersheim, die am Sonntag zu Ende geht. Hochzufrieden zeigt sich Geschäftsführerin Ursula Hobbie trotz der ursprünglich kalkulierten 450.000 Besuche. „Wir haben sparsam gewirtschaftet, so dass wir im Gesamtergebnis annährend die schwarze Null erreichen werden. Für die Stadt und den Landkreis entsteht also kein finanzielles Defizit.“, betonte sie.
Die Besucherzahl setzt sich im Wesentlichen zusammen aus den Tagesgästen (70,2%), den Gelände-Besuchen der Kurdauerkarten-Inhaber (2%) sowie den Dauerkarten-Inhabern. Und gerade die sorgten für eine handfeste Überraschung: In der kleinsten Kommune Niedersachsens, die jemals eine LAGA ausrichtete, wollte niemand das Ereignis verpassen. „Auf Grund von Erfahrungswerten hatten wir mit 2.500 verkauften Dauerkarten kalkuliert. Tatsächlich waren es am Ende 11.500, die für rund 25% aller Besuche stehen. Das zeigt den riesigen Rückhalt in der gesamten Region“, so Hobbie, „Die Menschen zwischen Einbeck, Seesen, Alfeld und Northeim haben die LAGA zu ihrer gemacht!“
Erfreulich hoch war der Anteil der Kinder und Jugendlichen mit über 23 %. Hobbie führt das auf das familienfreundliche Konzept zurück: „Drei Spielplätze, zwei Boulderfelsen, vor allem aber das neue Sole-Naturfreibad mit dem großen Wasserspielplatz und viele Mitmach-Veranstaltungen haben junge Familien angelockt“, erklärt Hobbie.
Nicht immer mitgespielt hat leider das Wetter: „Einstellige Temperaturen in den ersten LAGA-Wochen sowie die regenreiche Phase Ende Juli und Anfang August haben doch einige Besucher abgeschreckt“, erläutert Hobbie.
Über 1.800 Veranstaltungen fanden an den 185 Tagen statt, davon 205 auf der Sparkassen-Seebühne sowie 200 auf der Parkbühne. Dazu zählten Konzerte aller Art, Lesungen, Theater- und Tanzaufführungen, Talks ebenso wie Fachführungen durch die Themengärten, Fotoaktionen und die Andachten und Gottesdienste der Kirchen.
„Hier war spürbar, dass die Gartenschau für ein besonderes Wir-Gefühl gesorgt hat“, so Hobbie. Dem schließt sich auch Bürgermeisterin Franziska Schwarz an: „Es war toll zu sehen, wie sehr alle zusammengerückt sind, um dieses Event zum Erfolg zu führen! Die LAGA wurde von den Bürgerinnen und Bürgern hervorragend angenommen, wir haben sehr viel positive Resonanz bekommen. Es waren tatsächlich die erhofften GARTEN.FEST.SPIELE., bei denen insbesondere vor den Bühnen viel getanzt und gemeinsam gefeiert wurde.“
Neben den vielen einmaligen Erlebnissen seien für die Stadt natürlich die baulichen Maßnahmen für die Zukunft besonders wertvoll. „Ohne die LAGA wäre das Meiste nicht realisierbar gewesen“, hebt Schwarz hervor. Der gesamte Kurbereich wurde durch neue Wege, Stege und Brücken aufgewertet und durch eine Staudenband mit der Stadt barrierefrei verbunden. Die seit Jahren geplante innerörtliche Umgehungsstraße – Rampe B 64 - konnte endlich realisiert werden. Das prägende Element des Areals, das Wasser der Flüsse Gande und Eterna sowie der drei Osterbergseen, wurde neu in Szene gesetzt. Aufwendige Steganlagen und Antrittsflächen an den Ufern machen das Wasser erlebbar. Und schließlich konnte das seit 2018 geschlossene Freibad als Sole-Naturfreibad wiedereröffnet werden. „Es ist ein attraktives, nachhaltiges Freizeit- und Erholungsgebiet für die Stadt und den Landkreis entstanden, das in seiner Vielfalt gerade auch dem Kurbetrieb zu Gute kommt“, betont Schwarz.
„Mit der LAGA ist es gelungen, Bad Gandersheim auch in der Tourismusbranche neu auf die Landkarte zu setzen. Mit den GARTEN.FEST.SPIELEN. hat Bad Gandersheim für die Region eine hervorragende Visitenkarte abgegeben“, so Prokurist Kai Schönberger.
Der Rückbau der temporären Anlagen startet gleich am 16. Oktober. In mehreren Etappen werden die unterschiedlichen Geländeteile wieder zugänglich gemacht. Geplant ist, dass Ende des Jahres alle Arbeiten abgeschlossen sind, so dass die Bad Gandersheimer und ihre Gäste aller Voraussicht nach zu Weihnachten wieder ohne Einschränkungen um die Osterbergseen spazieren können.