Uslar (red). „Vivat die freie Jagd!“ Diese Parole konnte man im Frühjahr 1848 oft in Deutschland hören, wenn die Landbevölkerung auf die Barrikaden ging. Zu einem Vortrag über die demokratische Volksbewegung dieses Jahres in den Sollingdörfern lädt das Museum Uslar für Donnerstag, den 2. November 2017, ein. Dr. Wolfgang Schäfer wird auf dem Hintergrund der Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Region über „Tumulte, Complotte und Excesse“ in der Uslarer Gegend berichten, in der immer wieder Menschen für ihre Rechte am Wald eintraten.
Sie forderten zum Beispiel mit Petitionen Reformen der Jagdgesetze ein oder gingen auf die Straße, um gegen Forstbeamte zu demonstrieren, die damals wie Waldpolizisten auftraten. So randalierten junge Leute in Schönhagen vor dem Hause eines Försters, der kleinste Waldfrevel wie Laubdiebstahl streng zu ahnden pflegte. In Fredelsloh stürmten Aufrührer das Klostergut. In den Walddörfern schossen die zahlreichen Wilderer aus allen Rohren – nicht mehr heimlich in der Nacht, sondern am hellen Tage. Sievershausen, die Hochburg der „Freischützen“ wurde zeitweilig von Militär besetzt. Die Veranstaltung beginnt um 19.00 Uhr und findet im Rahmen der Sonderausstellung „Der wilde Wald. Leben und Arbeiten im Solling“ statt.. Der Eintritt ist frei. Die Sonderausstellung wird noch bis zum 12.11.2017 präsentiert.
Foto: Touristik-Information Uslar