Northeim (red). Angefangen hat es vor genau 40 Jahren mit einer kleinen Verkaufsstelle am Kirchenkreisamt in der Bahnhofstraße, der sogenannten „Hütte“. Zusammen mit einem Team engagierter Jugendlicher versuchte Diakon Manfred Lorenz auf die Ungerechtigkeit der Weltwirtschaft aufmerksam zu machen und dazu beizutragen, dass Produzenten in der sogenannten „Dritten Welt“ angemessen entlohnt werden.
Nach mehreren Zwischenstationen im ehemaligen Gemeindehaus St. Sixti in der Teichstraße und einem Geschäftsraum in der Breiten Straße ist der Eine-Welt-Laden seit etlichen Jahren am Northeimer Marktplatz ansässig. Ob fair gehandelter Kaffee, Bananenchips oder Kunstgegenstände – in dem kleinen Geschäft wird man fündig. Dazu gibt es meist ein nettes Gespräch mit den ehrenamtlich Mitarbeitenden, die nicht nur verkaufen, sondern auch Ware entgegennehmen, auspacken und auszeichnen.
Leider haben die Umsätze des Eine-Welt-Ladens in den letzten Jahren immer mehr abgenommen. Das liegt nicht zuletzt daran, dass viele Fair Trade-Produkte inzwischen in vielen Geschäften zu erwerben sind. Die durch Corona bedingte Schließzeit hat die Situation noch einmal verschärft und nun sind auch noch die Heizkosten gestiegen. Im Frühjahr hat das Team deshalb in Absprache mit dem Kirchenvorstand der St. Sixti-Gemeinde beschlossen, den Laden nach 40 Jahren zu schließen. Bis zum 31. Dezember wird er noch geöffnet sein. In einem Gottesdienst am 1. Advent dankte Superintendentin Stephanie von Lingen den Mitarbeitenden für ihr jahrelanges Engagement für den Eine-Welt-Laden. Gleichzeitig wurde die neue Brot für die Welt-Aktion begonnen. Diese unterstützt Bauern in Afrika beim Anbau von Hirsesorten, die wenig Wasserbedarf haben.
Foto: S. Leonhardt