Northeim (red). „Die Berufsbildenden Schulen leisten an der Schnittstelle zwischen Schule und Arbeitsmarkt eine besonders wichtige Arbeit für die Chancen von jungen Menschen. Wir wollen die BBSen stärken, denn in den politischen Diskussionen stehen sie zu Unrecht nicht so im Fokus. Das muss sich ändern“, dies sagten die beiden Landtagsabgeordneten der FDP, Christian Grascha und Björn Försterling, nach einem Fachgespräch zum Thema BBS in Einbeck. An dem Gespräch nahmen Vertreter der Berufsbildenden Schulen im Landkreis Northeim teil.

Die Freien Demokraten haben sich als Aufgabe mitgenommen, die Schulen vor Ort mit deutlich mehr Kompetenzen auszustatten. Dann könnten sie mit mehr Pragmatismus zum Beispiel entscheiden, wer als Quereinsteiger in den Lehrerberuf geeignet sei. Das Land sollte dafür aber eine verbindliche Beratungsstruktur aufbauen, damit jeder potenzielle Bewerber wisse, was auf ihn zukomme und wie ein Einstieg möglich sei.

Aktuell werde darüber diskutiert, welche Mindestgrößen eine Klasse in den Berufsschulen haben solle. Diese Frage sei besonders für das Handwerk, den Mittelstand und kleine und mittlere Betriebe wichtig. „Gerade bei Berufen, die ohnehin schon Nachwuchsschwierigkeiten haben, kann sich das Problem noch verstärken. Wenn die Schülerinnen und Schüler plötzlich nicht mehr vor Ort die Schule haben, sondern viele Kilometer weiter wegfahren müssen, wird dieser Beruf eher unattraktiver und der Mangel verstärkt sich“, fürchtet Grascha. Auch hier sei es wichtig, die Arbeit der BBSen vor Ort zu stärken.

Die FDP strebt an, die akademische und berufliche Bildung gleichzustellen. „Ein Meister ist so viel wert wie ein Master“, so Grascha. Das bedeute in der konkreten Politik, dass Berufsbildende Schulen gestärkt und die sachliche und personelle Ausstattung verbessert werden müsse. Wichtig sei darüber hinaus, dass die Auszubildenden mit einem landesweit gültigen Azubi-Ticket den öffentlichen Personennahverkehr nutzen könnten.

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