Northeim (lpd). Mit drei neuen, mobilen Sirenen, die zugleich für großflächige Lautsprecherdurchsagen genutzt werden können, konnte das Konzept der Kreisfeuerwehr zur Bevölkerungswarnung jetzt erweitert werden. Rund 30.000 Euro hat der Landkreis Northeim dafür investiert.
Landrätin Astrid Klinkert-Kittel konnte die neuen Sirenen am Freitagvormittag bei einer Informationsveranstaltung der Hauptverwaltungsbeamten zu Katastrophenschutzthemen präsentieren. „Im Notfall zählen schnelle, aber vor allem zuverlässige Informationen. Dafür setzen wir im Landkreis Northeim auf ein mehrstufiges System, um unsere Bürgerinnen und Bürger zu informieren“, erklärt Astrid Klinkert-Kittel.
Das Konzept zur Bevölkerungswarnung sieht vor, voraussehbare Ereignisse, beispielsweise ein drohendes Unwetter innerhalb der nächsten Stunden, über sämtliche Kanäle in den sozialen Medien als auch per Pressemitteilung an lokale Medien als Multiplikatoren zu kommunizieren. Sollte die Gefahr akut werden, wird zusätzlich über die von der Kreisverwaltung und damit auch der Kreisfeuerwehr genutzten App BIWAPP eine Warnmeldung inklusive Handlungsempfehlungen verschickt.
Wird die Gefahr für Bürgerinnen und Bürger größer, sodass Straßenzüge oder Ortschaften evakuiert werden müssen, unterstützt die Kreisfeuerwehr künftig mit mobilen Sirenen, die die Bevölkerung warnen und über die weiteren Maßnahmen informieren. „Unabhängig von Unwetterlagen können wir mit den Sirenen auch Auffordern, Fenster und Türen bei Großbränden zu schließen oder Hinweise beim Ausfall der Strom- oder Wasserversorgung geben“, so die Landrätin zu weiteren Anwendungsmöglichkeiten.
Die Kreisfeuerwehr um Kreisbrandmeister Marko de Klein hält dafür speziell ausgebildetes Personal bereit, das im Notfall vollkommen autark ortsungebunden arbeiten kann. „Das verheerende Unwetter in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat uns gezeigt, dass eine funktionierende Kommunikation und Information der Bevölkerung elementar wichtig sind. Da sich derartige Schadensereignisse nicht planen lassen, setzen wir auf ein mobiles Konzept zur Bevölkerungswarnung“, so de Klein. „Im Vergleich zu herkömmlichen Durchsage-Lautsprechern, die in vielen Feuerwehrfahrzeugen verbaut sind, strahlen die neuen Anlagen den Schall 360 Grad rings um das Fahrzeug ab“, erklärt der Kreisbrandmeister.
Die Kreisfeuerwehr ist zudem in der Lage, BIWAPP-Meldungen und auch Pressemitteilungen von jedem Ort im Landkreis aus abzusetzen. „Selbst, wenn das Mobilfunknetz ausfallen sollte, bleiben wir per Satellitenkommunikation angebunden.“ Dieses System hatte der Landkreis zu Jahresbeginn für rund 10.000 Euro angeschafft und in Dienst gestellt.
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