Northeim (lpd). Es ist ein ruhiger Nachmittag in der Erstaufnahmeeinrichtung für Ukraine-Flüchtlinge in Northeim. Rund 60 Personen sind in der Sporthalle der Berufsbildenden Schulen untergebracht, der Geräuschpegel ist sehr überschaubar. Möglich ist das, weil die Halle nicht nur ideale Voraussetzungen für eine Unterbringung bietet, sondern weil das Gelände drumherum den Menschen, insbesondere den Kindern Freiraum zum Spielen bietet. „Und genau da möchten wir unterstützen“, betont Jan-Eric Loy von der Brandschutzerziehung und Brandschutzaufklärung der Kreisfeuerwehr.
Die Kreisfeuerwehr als Teil des Fachbereichs 22 „Brand- und Katastrophenschutz“ erweitert das Angebot für die Flüchtlingskinder um ein einfaches, aber wirksames Angebot. Mit Malbüchern und Buntstiften im Gepäck besucht Loy die Flüchtlingsunterkunft an diesem Tag und schafft damit einen noch größeren Mehrwert für die Spielecke der Halle. „Wir haben uns bewusst dafür entschieden, die Personenzahl in dieser Halle zu begrenzen, um möglichst viel Raum für Kinder zum Spielen, aber auch für Eltern für gemeinsame Gespräche zu haben“, erklärt der Erste Kreisrat Jörg Richert. Dieses „Raum schaffen“ habe sich bislang ausgezahlt. „Während die Kinder spielen können die Menschen aus der Ukraine sich untereinander austauschen. Nach Rücksprache mit unseren Dolmetschern ist das insbesondere für das Verarbeiten der Geschehnisse im Kriegsgebiet wichtig. Zudem haben die Kinder so ausreichend Raum, das zu tun, was sie sollen: unbeschwert Kind sein dürfen“, betont Richert. Aufgrund des guten Wetters der vergangenen Wochen konnten immer wieder auch die Außenanlagen um die Sporthalle von den Familien genutzt werden.
Für die Kreisbrandschutzerzieher um Jan-Eric Loy war es selbstverständlich, hier mit einfachen Mitteln zu helfen. Nur wenige Minuten, nachdem die Malbücher und Stifte ausgelegt waren, wurden sie schon reichlich genutzt. „Die Freude der Kinder, die kaum etwas aus ihrer Heimat mitnehmen können, ist unbezahlbar“, so Loy. Seit Einrichtung der Erstaufnahme sind zudem zahlreiche Kuscheltier-Spenden eingegangen – mehr, als bislang ausgegeben werden konnten. „Herzlichen Dank an die Bürgerinnen und Bürger, die sich auch für die Jüngsten unserer Gesellschaft einsetzen“, so der Erste Kreisrat Jörg Richert abschließend.
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