Northeim (hakö). Die von der Kreis-Sparkasse beabsichtigten Filialschließungen in einigen Ortschaften im Landkreis Northeim stoßen kurz nach der Bekanntgabe vor wenigen Tagen auf Unverständnis und mitunter auch erheblichen Widerstand bei der Bevölkerung. Das wurde am Donnerstag deutlich, als sich spontan um die 100 Bürgerinnen und Bürger mit ihren Ortsbürgermeistern/-innen vor der KSN-Hauptstelle am Rande des Münsterplatzes versammelten und ihrem Unmut freien Raum ließen. Rund 4.400 Kunden in Lindau, Volpriehausen, Höckelheim, Sudheim, Sebexen, Kalefeld und Düderode wurden von der KSN für ihre Bankgeschäfte an die nächstgelegenen größeren Filialen verwiesen. Unter Versammlungsleiter Uwe Ahrens (Katlenburg-Lindau) verlief die etwa halbstündige Open-Air-Veranstaltung fair und sachlich. Die Kreis-Sparkasse wurde aufgefordert, ihre Entscheidung im Verwaltungsrat noch einmal zu überdenken.
Die Redner, darunter unter anderem auch Torsten Bauer, Bürgermeister von Uslar, waren sich einig: "Die KSN kann auf der einen Seite nicht fördern und damit Nähe propagieren und auf der anderen Seite zurück rudern aus angeblich wirtschaftlichen Gründen. Verunsichert sind vor allem ältere Mitbürger in punkto Umgang mit Online. Zum Grundzentrum gehört nun mal eine Sparkasse. Der ländliche Raum darf nicht weiter ausbluten, leiden. Die Infrastruktur wird immer miserabler. Das sollte vor allem die Kommunalpolitik begreifen und handeln. So gewinnt man keine junge Menschen mit ihren Familien für eine Ansiedlung. Beratung vor Ort ist wichtig. Ein Kassenautomat löst das Problem nicht".
Fotos: Hartmut Kölling