Northeim (lpd). Das Leben mit Kindern stellt Eltern vor Herausforderungen. Zwischen Erziehung und Alltag warten Haushalt und Berufsleben, auch die Schule der Kinder sowie ihre Freizeit wollen organisiert sein. In diesen Situationen können schnell Stressmomente ausgelöst werden. Wie Eltern diesen begegnen können, hat Diplom Sozialpädagogin Ellen Hunsche von der Erziehungsberatungsstelle des Landkreises Northeim vorgestellt.
In Ihrem Vortrag zum Thema „Kraftvoll und gelassen durch die Elternschaft! Die Stressspirale durchbrechen!“ begrüßte sie in Einbeck vor kurzem einige Mütter und Väter, die sie über das Thema aufgeklärt und sensibilisiert hat. Zu Beginn hatten diese sich in Zweiergruppen über ihre individuelle Stressbelastung im Alltag ausgetauscht. Anschließend erläuterte Ellen Hunsche ihnen die sogenannte Stressspirale.
Die unter Stress beteiligten Hirnprozesse im limbischen System, auch Säugergehirn genannt, regulieren auch typische Empfindungen wie Sorge um den Nachwuchs, Angst, Liebe, Lust, Spieltrieb oder das Lernen durch Nachahmen.
Stress löst Reaktionsmuster wie Angriff, Flucht oder Erstarrung aus. Nach dem Auslösemoment des Stresses, das kann zum Beispiel ein unerwarteter Telefonanruf sein, entsteht eine Stressreaktion. Die äußert sich zum Beispiel durch Wut, Gereiztheit, Herzklopfen oder Verspannungen.
Diese Stressreaktionen treffen auf die innere Haltung, die positiv oder negativ sein können. Die Überlegung, durch kürzeren Schlaf notwendige Arbeiten schaffen zu können steht beispielhaft dafür. Ebenso eine Grundüberzeugung, zum Beispiel der feste Glaube, dass eine beantragte Kur abgelehnt wird, zählt zur innen Haltung und kann positiv oder negativ sein.++ Die innere Haltung führt schnell zu Kontaktvermeidungsstrategien. Kontaktvermeidung wiederum kann Beziehungsstörungen auslösen. Beziehungsstörungen führen zu erneutem Stress, auf die wieder ein neuer Stressauslöser trifft. Diese Spirale dreht sich immer weiter hoch und führt zu innerlichen Blockaden. Das Vertrauen in die eigene Fähigkeit geht verloren, über Kränkungen kommt man lange nicht hinweg.
Ellen Hunsche gab den Eltern eine Anleitung für eine Entspannungsübung, die solch innere Blockaden lösen kann. In diesem Fall war es eine Klopfakupressur, auch Meridianklopfen genannt. Die teilnehmenden Eltern konnten anschließend eine deutliche Entspannung spüren. Eine Teilnehmerin berichtete, dass sogar leichter Kopfdruck verschwunden war und ein Vater freute sich, jetzt merklich entspannter zum anschließenden Elternabend gehen zu können. Die Diplom Sozialpädagogin bildet sich derzeit zur zertifizierten ROMPC-Beraterin fort (Relationship-oriented Meridian-based Psychotherapy, Counselling and Coaching), was eine beziehungsorientierte, auf Meridianen basierende Psychotherapeutische Behandlung oder Coaching bedeutet.
In der Veranstaltung der Erziehungsberatungsstelle hat sich eine alleinerziehende Mutter Tipps, zur besseren Weichenstellung gewünscht, um gar nicht erst in ihre persönliche Stressspirale zu gelangen. Für dieses Anliegen konnte ihr ein Einzeltermin in der Erziehungsberatungsberatungsstelle angeboten werden. Eltern, Kinder und Jugendliche können eine streng vertrauliche und kostenfreie Beratung durch das Team der psychologischen und pädagogischen Fachkräfte mit verschiedenen therapeutischen Zusatzausbildungen in der Erziehungsberatungsstelle erhalten. Termine können für Northeim, Einbeck, Bad Gandersheim oder Uslar nach Vereinbarung unter Telefonnummer 05551 7088240 angefragt werden. Bereits seit 2016 veranstaltet die Erziehungsberatungsstelle Einbeck unter dem Motto „Themenreihe Eltern“ Veranstaltungen rund um das Thema Erziehung. Auch in diesem Jahr wird sie fortgesetzt. Weitere Informationen und alle Termine gibt es online auf www.landkreis-northeim.de.
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