Northeim (red). „Nun ist das eingetreten, wovor wir schon vor vielen Monden gewarnt haben: Die Landesgartenschau Bad Gandersheim ist in Gefahr, droht in einem finanziellen Fiasko zu versinken. Hektische Betriebsamkeit im Kreishaus während der letzten Wochen war geprägt durch die Suche nach Lösungen zur Rettung der Landesgartenschau. Das Ergebnis ist die Bereitstellung weiterer Steuergelder in Höhe von 4,7 Millionen Euro und eine Verschiebung in das Jahr 2023“, erklärt die Wähler*innengruppe Northeim 21 zur Entwicklung rund um die Landesgartenschau.

„Als Sündenbock für das absehbare Dilemma bietet sich idealerweise die Corona-Pandemie an. Sie ist daran schuld, dass alles teurer wird, dass es zu wenig Handwerker gibt, dass man nicht vorausschauend planen konnte. Dabei gab es schon in der Bewerbungsphase außer uns noch genügend andere mahnende Stimmen, die darauf hingewiesen haben, dass eine Landesgartenschau unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten bisher immer ein Minusgeschäft war, dass die Finanzierung auf wackeligen Beinen steht und dass mit solchen Projekten irreversibel in Naturräume eingegriffen wird. Gerade in Zeiten des akuten Klimawandels muss die Sinnhaftigkeit des Einsatzes von schweren Maschinen zur Fällung von Bäumen, der Anlage von Parkplätzen und dem Bau neuer Straßenführungen in Zweifel gezogen werden. Ein solches Vorgehen steht den Appellen zur notwendigen Einsparung von CO? entgegen“, führen die Verantwortlichen von Northeim 21 weiter aus.

„Alle mahnenden Rufe aber wurden in den Wind geschlagen. Wie prekär die Lage von Anfang an war, zeigt, dass eine Ausfallbürgschaft sofort zweckentfremdend als Anschubfinanzierung benutzt wurde, um überhaupt erst einmal Personal einstellen zu können. Jetzt muss wieder Geld in beachtlicher Größenordnung nachgeschossen werden - ohne Garantie dafür, dass 2023 die LG überhaupt in einigermaßen geordneten Bahnen stattfinden kann. Wir sind der Meinung: Unter diesen Voraussetzungen darf kein weiteres Geld verbrannt werden! Alle noch vorhandenen Gelder und Kräfte sollten darauf konzentriert werden, die umwelt- und wassertechnischen Maßnahmen im Bereich Bad Gandersheim zu realisieren und dafür die LG abzusagen. Unserer Meinung nach ist dies der einzig vernünftige Weg“, erklärt Northeim 21 zum Abschluss.