Northeim (red). Das Ehrenamt sieht in der heutigen Zeit nicht nur bedingt durch die Corona-Pandemie besonderen Herausforderungen gegenüber. Insbesondere die Probleme Nachwuchs zu finden sowie auch eine Zunahme an Bürokratie senken häufig die Attraktivität sich in Vereinen, Museen, aber auch freiwilligen Feuerwehren zu engagieren. Letztere nehmen aufgrund ihrer Rettungsfunktion in der Gesellschaft eine besondere Rolle ein.
Zu diesem umfassenden Themenkomplex setzten sich Mittwoch, den 18. August der Bundestagsabgeordnete Dr. Roy Kühne und Vertreter des CDUKreisverbandes Northeim gemeinsam mit der niedersächsischen Justizministerin Barbara Havliza mit ehrenamtlich Tätigen zu einer lockeren Runde zusammen. „Bei einer Bratwurst“ wurden wichtige Punkte angesprochen, die gerade im Bereich der freiwilligen Rettungsdienste die Arbeit erschwerten. So seien vor allem Angriffe auf Ehrenamtliche im Rettungseinsatz abscheulich. Dieses zunehmend auftretende Problem zu bekämpfen sei dringend nötig. „Allerdings hat für die erfolgreiche Verhinderung solcher Angriffe keiner ein Patentrezept. Wir müssen daher versuchen mit Präventionsarbeit die Leute aufzuklären.“ meint die nds. Justizministerin Barbara Havliza.
Insgesamt zeige sich aber auch beim Ehrenamt, dass es Unterschiede zwischen Stadt und Land gäbe; so seien zwar auf den Dörfern im ländl. Raum die Vereinskulturen besonders prägend und ein wichtiger Baustein der sozialen Gemeinschaft, in urbanen Gebieten sei besonders der Bereich der ehrenamtlichen (Alten-) Pflege ausgeprägt. Eine Sonderrolle übernähmen aber auch hier die Rettungsdienste, da sowohl freiwillige Feuerwehren als auch THW, DRK und weitere eine Rettungsinfrastruktur ermöglichen.
Als besondere Herausforderung an das Ehrenamt zeigte sich die Verbindung von Ehrenamt und Beruf. So würde häufig bei gleicher Qualifikation der Bewerber eingestellt, der eben nicht durch ehrenamtliche Tätigkeit bei bspw. einem Feuerwehreinsatz von der Arbeit freigestellt werden muss. Der Idee, besonders im Öffentlichen Dienst durch gesetzl. Vorgaben die ehrenamtlich engagierten Personen bei der Einstellung zu bevorzugen, erteilte die Ministerin eine Absage, nannte jedoch Alternativmöglichkeiten: „Bei einer Bevorzugung von ehrenamtlich tätigen bei der Einstellung gäbe es Probleme mit dem Gleichbehandlungsgrundsatz. Worüber man aber nachdenken könnte ist die Ehrenamtlichen bei Beförderungen besonders zu beachten.“ erklärt Ministerin Havliza.
Seitens der Veranstalter sei man über das Treffen im Format „Auf eine Bratwurst mit Barbara Havliza“ sehr zufrieden: „Wir hatten in kleiner lockerer Runde eine gute Diskussion, in der auch jeder zu Wort kam und auf konkrete Punkte gut eingegangen wurde“, heißt es aus dem CDU-Kreisverband.
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