Südniedersachsen (r). Der Einbecker Landtagsabgeordnete Christian Grascha (FDP) macht sich stark für die Hebammenausbildung auch in Südniedersachsen und fordert die Landesregierung auf gemäß Resolution des Northeimer Kreistages Studienplätze auch in Göttingen zu schaffen. Auf eine Anfrage des Freien Demokraten antwortete die Landesregierung, dass die genauen Standorte der Studienplätze noch nicht klar seien. Dennoch solle Südniedersachsen berücksichtigt werden. „Wenn das so kommt, dann freut mich das für unsere Region“, sagte Grascha. Um den Mangel an Hebammen im Landkreis Northeim etwas entgegen setzen zu können, brauche man die Ausbildungskapazitäten in der Region.
Strukturelle Veränderungen in der Geburtshilfe und zunehmende Auflagen in der Freiberuflichkeit der Hebammen hätten dazu geführt, dass die Anzahl der tätigen Hebammen im Landkreis Northeim dramatisch zurückgegangen sei. Darunter leide besonders die häusliche und ambulante Versorgung der Familien nach der Geburt und im ersten Lebensjahr. Für einen gelungenen Familienstart und eine stabile Mutter-Kind-Bindung sei die individuelle Betreuung der Hebammen unverzichtbar.
Gemeinsam mit der SPD-Kreistagsfraktion habe die Gruppe FDP/GfE im Kreistag eine Initiative ergriffen, um die Strukturen auch auf regionaler Ebene zu verbessern. Dazu gehöre, Bedarf und Deckungslücke zu erfassen sowie die Vermittlung von freien Ressourcen. Wichtig sei eine Angebotssteigerung durch die Beratung von Hebammen und Geburtshelfern bei Aufnahme oder Wiederaufnahme der Berufstätigkeit im Sinne einer Existenzgründerberatung. Die Geburtshilfe sei aber keine kommunale Aufgabe, dennoch wird diese Frage zunehmend zum Standortfaktor. Deswegen solle der Landkreis Northeim, ähnlich wie andere Gebietskörperschaften, tätig werden. Hierzu gehören zum Beispiel eine Hebammenzentrale.
Foto: Christian Grascha