Northeim/Silberborn (red). Am kommenden Sonntag können die Bürgerinnen und Bürger im Landkreis Northeim über den Erhalt des Jugendfreizeitheimes abstimmen. Die Schüler Union Northeim plädiert auch jetzt noch für eine Schließung. So sind die Besucherzahlen seit Jahren rückläufig und die wenigen Besucher sind meistens kreisfremden Ursprungs. Dazu meint der stellvertretende Kreisvorsitzende Lucas Mennecke: „Der Landkreis finanziert Besucher aus fremden Kreisen, während die Schüler aus unserem Landkreis häufig gar nicht nach Silberborn wollen.“ Deswegen unterstützt die Schüler Union Northeim den Plan des Landkreises Northeim, die Anlage an einen privaten Investor zu veräußern und den Weiterbetrieb in nichtöffentliche Hände zu legen. „Das Jugendfreizeitheim zu verkaufen und durch einen Investor modernisieren zu lassen, bedeutet auch, dass die Anlage für Schüler interessanter wird.“, führt Kreisvorsitzender Laurin Scharbatke aus.
Werde die Anlage nämlich in private Hände gegeben, sei sie aus den engen Tarifgrenzen öffentlicher Anlagen befreit. Es bieten sich so also mehr Möglichkeiten zum Umbau und zur Renovierung, als dies bisher der Fall ist und somit mehr Möglichkeiten, die Anlage in Silberborn für junge Gäste attraktiver zu machen, als dies bisher der Fall sei. Weiterhin stellt sich die Schüler Union Northeim die Frage, ob und in welchem Maße in der eigentlichen Zielgruppe, der Schüler im Landkreis Northeim, ein Interesse am Erhalt des Jugendfreizeitheimes in seiner jetzigen Firm bestehe. Viele Schüler möchten heute bereits in der fünften Klasse etwas weiter weg. Zielorte wie Aurich, Paderborn oder Norden-Norddeich stehen da hoch im Kurs. Diese Orte seien durch ihre Lage, Größe und Infrastruktur ebenso für junge Schüler geeignet, wie Silberborn, bieten allerdings mehr Attraktivität.
Die Befürworter eines Erhalts des Jugendfreizeitheimes sprechen immer wieder an, dass der Landkreis in die Anlage investieren solle, damit Silberborn attraktiver werde und die Besucherzahlen steigen. Allerdings verfüge der Landkreis bereits heute über wenig finanziellen Spielraum. Sollten die Bürgerinnen und Bürger für einen Erhalt des Jugendfreizeitheims in Silberborn stimmen, werde dies entsprechende finanzielle Folgen haben, die das bisherige Defizit von 280.000 Euro pro Jahr weit übersteigen werden. Aus Sicht der Schüler Union Northeim sei dieses Geld an sinnvolleren Stellen ein zusetzten. So könne man lokale Sport- und Jugendangebote stärken, oder den Kreisjugendring stärken. Abschließend sei also zu sagen, dass ein Erhalt des Jugendfreizeitheims in den Händen des Landkreises Northeim die falsche Entscheidung sei, zumal sich in direkter Nähe eine Jugendherberge befinde, die einen höheren Standard zu ähnlich günstigen Preisen biete. Der Freizeitstandort Silberborn ginge also bei einem Verkauf oder einer Schließung nicht verloren.
Foto: Schüler Union Niedersachsen