Northeim/Einbeck (red). Am vergangenen Dienstag konnte der Vorstand des SPD-Unterbezirk Northeim-Einbeck Jens Hepper als Gastredner begrüßen. Der Jäger, Jagdausbilder und Hochschuldozent beschäftigt sich nicht nur seit vielen Jahren mit dem Thema Wolf, sondern ist auch Vorstandsmitglied der „Waidgenossen“, der Initiative der Jägerinnen und Jäger in der SPD. Herr Hepper referierte ausführlich über die Situation der Wölfe in Niedersachsen und insbesondere in Südniedersachsen.
Er unterstrich dabei, dass der Wolf in Südniedersachsen noch nicht heimisch geworden sei. Einzelnen Sichtungen von vermutlich herumwandernden Wölfen stehe laut Hepper eine bisweilen hysterische Kampagne gegen den Wolf gegenüber. Hepper kam zu dem Schluss, dass der Wolf weniger ein biologisches, sondern vor allem ein soziologisches Problem sei. Fest verankerte Vorurteile gegen den Wolf machen es den gezielt verbreiteten „Fake News“ über etwaige Wolfsattacken leichter, ihre verunsichernde Wirkung zu entfalten. Dies überdeckt, so Hepper, eine nüchterne Debatte um das richtige Wolfsmanagement und um eine angemessene, schnelle und unkomplizierte Entschädigung von Nutzierhaltern, die tatsächlich von Wolfsrissen betroffen sind. Daher fordern Heppner und die „Waidgenossen“ ein professionelles Wolfsmanagement, welches eine schnelle, transparente Artenbestimmungen und eine fachkundige Beratung mit einschließt.
In der sehr lebendigen Debatte innerhalb des Vorstandes machte SPD-Unterbezirksvorsitzender Uwe Schwarz deutlich, dass Landesumweltminister Olaf Lies im Oktober eine Bundesratsinitiative Niedersachsens in den Bundesrat eingebracht hat. In dem 10-Punkte Programm wird ein nationales Wolfskonzept gefordert und gleichzeitig soll die Entwicklung der Wolfszahlen nicht alle sechs Jahren, sondern jährlich durch die Bundesregierung bewertet werden. Ferner übernimmt das Land Niedersachsen für die Errichtung von Schutzzäunen bis zu 80 Prozent der Kosten bei Hobbytierhaltern.
Es bestand Einigkeit im SPD-Vorstand, dass die Sicherheit für den Menschen höchste Priorität haben muss und natürlich hat auch die Sicherstellung der Weidetierhaltung einen hohen Stellenwert. Auch wenn der Artenschutz des Wolfes nicht in Frage gestellt wird, so muss es für einzelne „Problemwölfe“ rechtssichere Möglichkeiten der Entnahme dieser Tiere geben. Hepper stellte in diesem Zusammenhang, wann ein Wolf aus fachlicher Sicht als Problem-Wolf gilt. Er teilte dabei die Ansicht, dass die Entnahme eines Wolfes durch staatlich beauftragte Personen erfolgen sollte.
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