UslarNortheim (r). Der Beschluss des Bildungsausschusses der Stadt Uslar vom 11.4 2018 zum Neuzuschnitt des Schulbezirkes Schönhagen/Sohlingen wird als großes und gutes Signal an die Dorfschulen gefeiert, weil damit die Schulinfrastruktur der Stadt Uslar erhalten wird. Die Politik berücksichtigt damit die seit Jahren salopp geäußerte Meinung: Erst stirbt die Schule danach das Dorf. Das dem nicht so ist, beweisen z.B. Bollensen oder Schlarpe.
Mit der immer weiter voranschreitenden Ausdünnung der öffentlichen Daseinsvorsorge (Banken, Schulen, Bibliotheken, Bäder, usw.) und dem demografischen Wandel verändern sich auch die objektiven Bedingungen für das Leben im ländlichen Raum. Die Folge davon ist eine sinkende Einwohnerzahl in den Dörfern, obwohl die Dorfgemeinschaften viel unternehmen, um das Landleben lebenswert zu gestalten. Wir sind mehr denn je gefordert uns den Anforderungen sich verändernder objektiver Bedingungen anzupassen.
In der öffentlichen Sitzung wurde betont, die Schulinfrastruktur der Stadt gleichmäßig erhalten zu wollen. Damit wird der Erhalt der Dorfschulen zum Wert an sich erhoben. Bei dramatisch sinkenden Schülerzahlen macht das aber ökonomisch ( Erhalt von 2 Schulstandorten) und auch pädagogisch(zu kleine Klassen) nur noch wenig Sinn. Aus diesem Grund halten wir den gefassten Beschluss für wenig zielführend, da auch in Zukunft die Möglichkeit für die Ahletal Schule besteht, unter 50 Schüler und Schülerinnen zu fallen. Dafür setzt man sich der Gefahr aus, dass die Grundschule Uslar die Drei- und vielleicht sogar die Zweizügigkeit verliert. Um so mehr da auf Nachfrage betont wurde bei Notwendigkeit den Dorfschulen weitere Uslarer Kinder zuzuschlagen. Das mit dem getroffenen Beschluss Mehrkosten durch erhöhten Beförderungsbedarf verbunden sind, wurde merkwürdigerweise nicht erwähnt.
Wir schließen uns vollinhaltlich der Kritik an, dass der Beschluss mit zuwenig zeitlichem Vorlauf vorbereitet wurde. Die Meinungen und Wünsche der Eltern aus Schönhagen und Sohlingen wurden voll berücksichtigt, während Uslarer Eltern erst aus der Zeitung erfahren mussten, wo ihre Kinder künftig zur Schule gehen.
Jetzt müssen die betroffenen Eltern, besonders jene mit Migrationshintergrund, darüber aufgeklärt werden, welche Möglichkeiten für Ausnahmeregelung bestehen.
Der Grundsatz „Kleine Füße - kurze Wege“ scheint für Uslarer Kinder nicht zu gelten!
Uslar21/ NOM21