Northeim (hakö). "Europa" ist ein beherrschendes Thema, das nicht nur in diesen Tagen eine breite Öffentlichkeit interessiert und auch mobilisiert. News-Redakteur Hartmut Kölling kam mit Bürgermeisterkandidat Simon Hartmann ins Gespräch. Kölling, von 1979-1999 Pressesprecher und Partnerschaftsbeauftragter des Landkreises Göttingen, gehörte zur ersten offiziellen Jugendgruppe der Stadt Northeim, die im Juli 1970 die französische Partnerstadt Tourlaville/Normandie besuchte. Northeim-News berichtete aus Anlaß des 50jährigen Partnerschaftsjubiläums im vergangenen Jahr.
Simon Hartmann verfügt über ein starkes, auch (inter-)nationales Netzwerk, hat klare Vorstellungen, was die Pflege der bestehenden Partnerschaften betrifft. Als möglicher, künftiger Bürgermeister der Stadt Northeim wären ihm die internationalen Beziehungen und Kontakte eine Herzensangelegenheit.
Simon Hartmann:
"Als Kommunalpolitiker ist mir ein starkes, vielfältiges und geeintes Europa sehr wichtig. Denn das ist noch immer die beste Garantie für Frieden, Freiheit, Sicherheit und Wohlstand. Die Stadt Northeim hat mit der Übernahme der Patenschaft für die Kreisstadt Neustadt in Oberschlesien erstmals am 15. Juni 1952 den „Weg nach Europa“ (vgl. Hesse, Werner. 2002. „Northeim im 20. Jahrhundert“) eingeschlagen. Es folgten die Partnerschaften mit Tourlaville (Frankreich) am 19. Juli 1967, mit der Stadt Prudnik (Polen) am 26. März 1990 und nach bereits vielen Jahren der Verbundenheit am 26. März 1992 mit Gallneukirchen (Österreich). Städtepartnerschaften sind wichtig, um die wirtschaftliche und politische Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg zu verbessern und zu stärken. Aber auch im zwischenmenschlichen, im sportlichen, im musikalischen und im jugendpolitischen Bereich müssen Städtepartnerschaften immer wieder aufs Neue Akzente setzen, um akzeptiert zu werden und Interesse zur Mitwirkung zu wecken.
Bei den internationalen Partnerschaften kann ich auf gewachsene und gut entwickelte Strukturen zurückgreifen. Pioniere wie Hermann Teuteberg und Werner Hesse haben gemeinsam mit den Northeimer Spätheimkehrern früh erkannt, dass man sich über nationale Grenzen hinweg die Hände reichen muss, um eine dauerhafte Friedensordnung zu schaffen. Unsere Stadtdirektoren, ehrenamtliche und hauptamtliche Bürgermeister sowie viele Ratsfrauen und Ratsherren haben die Partnerschaftsjahre – auch in finanziell schwierigen Zeiten – gemeinsam getragen und mit Leben erfüllt. All dies wäre aber ohne engagierte Verwaltungsbeschäftigte, die Rahmenbedingungen geschaffen, hauptamtliche und ehrenamtliche Menschen mit Sprachkompetenz gefunden und die Rats-, Jugend- und Sportleraustausche vorbereitet haben, nicht möglich gewesen. Zuletzt konnte der nach Harald März zuständige, aber leider viel zu früh verstorbene Ditmar Goll neue Akzente setzen. Darauf möchte ich aufbauen, die bisherige Arbeit fortschreiben und neue Ideen entwickeln. Die Städtepartnerschaften sind mir ein Herzensanliegen. Sie sind heute im Sinne des europäischen Zusammenhalts bedeutender als je zuvor. Um sie zu erhalten und zu weiterer Blüte zu führen, werde ich eng mit Partnerschaftsvereinen, Schulen, Vereinen und Initiativen zusammenarbeiten. Ganz wichtig ist es mir, die Bevölkerung mitzunehmen. Ich werde alle Beteiligten als Bürgermeister schnell an einen Tisch holen. Selbstverständlich werde ich die Partnerstädte schnellstmöglich besuchen. Ich werde das Erbe vergangener Generationen als Chefsache bewahren, pflegen und weiterentwickeln und möchte dazu beitragen, eine neue Begeisterung für Europa in Northeim zu erzeugen."
Foto: Hartmann