Northeim (red). Gestern hat die Redaktion der Northeim News ihre Politik-Serie zur vorgezogenen Bundestagswahl im Wahlkreis 52 Goslar-Northeim-Göttingen gestartet und die Kandidatinnen und Kandidaten vorgestellt.
Jetzt folgt die erste von fünf Fragen: Was sehen Sie als die größten Herausforderungen für unseren Landkreis Northeim und wie möchten Sie diese im Bundestag angehen?
Hinweis: Auch der AfD-Kreisverband Göttingen wurde um Beantwortung unserer Fragen gebeten. Eine Antwort auf die Anfrage blieb jedoch aus.
CDU-Bundestagskandidat Dr. Constantin Weigel
Eine der größten Herausforderungen für unseren Landkreis sind die überbordenden bürokratischen Auflagen und die begleitenden zeitraubenden Verwaltungsprozesse. Diese belasten insbesondere mittelständische Unternehmen. Bürokratische Auflagen machen bereits einen wesentlichen Teil der Betriebskosten eines jeden Unternehmens aus. Wir müssen unsere die Anzahl an Verordnungen reduzieren und prüfen. Wir müssen gewährleisten, dass unsere Unternehmen wettbewerbsfähig bleiben, trotz Inflation, Energie- und Personalkosten. Wir müssen unsere Verordnungen auf den Prüfstand stellen und deregulieren. Wir müssen vermehrt in die Digitalisierung unsere Verwaltung investieren, anstatt den Verwaltungsapparat weiter aufzublähen und wir müssen gucken, dass wir unsere Unternehmen entlasten, wo dies möglich ist.
SPD-Bundestagskandidatin Frauke Heiligenstadt
Die größten Herausforderungen für den Landkreis Northeim sehe ich in der demografischen Entwicklung, der Digitalisierung, der Dekarbonisierung und dem Schutz der Demokratie. Zudem müssen die wachsende Ungleichheit bei Vermögen, Gesundheit und Lebensgrundlagen angegangen werden. Als Bundestagsabgeordnete setze ich mich dafür ein, diese Herausforderungen durch gezielte Projekte und Förderungen, die Stärkung der Demokratie sowie solidarische und nachhaltige Lösungen zu bewältigen.
Für mich geht es in vor allem darum, dass ich für Projekte in unserer Region Fördermöglichkeiten auskundschafte, beispielsweise für die Sanierung von Turnhallen und Sportplätzen. Mir persönlich ist allerdings auch noch wichtig, dass wir die Familien in unserem Landkreis weiterhin gut unterstützen. Mit der deutlichen Verbesserung des BaföG und der Erhöhung des Kindergeldes haben wir hier schon einen großen Schritt getan. Ich finde allerdings die Forderung der SPD im Rahmen des Wahlkampfes für ein kostenloses Mittagessen für jedes Kind in den Schulen auch wichtig. Es wäre gut, wenn wir hiermit die Familien noch mehr entlasten könnten.
Die Linke-Bundestagskandidatin Peggy Plettner-Voigt
Die größten Herausforderungen sind die finanzielle Unterversorgung unserer Kommunen, marode Infrastrukturen, der Fachkräftemangel, der Erhalt unserer mittelständischen Unternehmen und Landwirtschaftsbetriebe, der demografische Wandel sowie eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung. Ich werde mich im Bundestag für eine gerechte Finanzierung der Kommunen einsetzen, die Investitionen in Bildung, Infrastruktur und Daseinsvorsorge ermöglicht. Der ländliche Raum darf nicht länger abgehängt bleiben – wir brauchen finanzielle Hilfen zur Revitalisierung leerstehender Ortszentren, Förderprogramme für den Mittelstand und die Landwirtschaft sowie gezielte Maßnahmen für eine wohnortnahe Gesundheitsversorgung, eine sozial gerechte Energiewende und eine flächendeckende Mobilitätsgarantie. Ich werde für die Einführung eines kommunalen Investitionsprogramms, finanziert aus einer Vermögensabgabe eintreten.
Grünen-Bundestagskandidatin Karoline Otte
Viele Städte und Gemeinden in unserem Landkreis leiden unter großen finanziellen Schwierigkeiten. Jedes Jahr wieder zu den Haushaltsverhandlungen stehen das Freibad, ausreichend Personal für die KiTa oder die Einstellung von Buslinien zur Debatte , weil sich die Kommunen es schlichtweg nicht mehr leisten können. Das bekommen wir alle hautnah in unserem Alltag zu spüren. Im kommenden Bundestag möchte ich weiter dafür kämpfen, dass unsere Städte und Gemeinden mehr finanzielle Mittel bekommen, damit der Staat vor Ort für die Menschen funktioniert.
FDP-Bundestagskandidat Ali Abo-Hamoud
Eine der größten Herausforderungen ist es, die wirtschaftliche Entwicklung zu sichern und die Region für Fachkräfte noch attraktiver zu machen. Gleichzeitig müssen die Lebensbedingungen im ländlichen Raum weiter verbessert werden, um das Leben dort genauso anziehend zu gestalten wie in städtischen Gebieten. Mein Ziel ist es, unseren Landkreis wirtschaftlich so zu stärken, dass wir von einer schrumpfenden zu einer wachsenden Region werden. Wir haben alle Chancen in der Hand, und es liegt an uns, diese zu ergreifen und unsere Zukunft aktiv zu gestalten.
Fotos: Fionn Grosse, CDU, Grüne, Die Linke, FDP