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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten
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Northeim (red). Steigende Einsatzzahlen in der Notfallversorgung erfordern neue Strategien. Diese Notwendigkeit wird auch hier im Landkreis Northeim immer wieder von Praktikerinnen und Praktikern im Bereich des Rettungswesens betont, wie die stellvertretende Landrätin Gudrun Borchers betont.

Eine besondere Belastung stellt dabei für unsere Rettungsleitstelle die Betätigung des Notrufes in Fällen dar, für die eigentlich der ärztliche Bereitschaftsdienst der Kassenärztlichen Vereinigung zuständig wäre. Das System mit der Rufnummer 116117 wird nach unseren Beobachtungen kaum akzeptiert. Aufgrund langer Wartezeiten wählen viele erkrankte Personen oder deren Angehörige stattdessen direkt die Notrufnummer 112, obwohl nicht immer eine Indikation für den Einsatz des Rettungsdienstes vorliegt. Leider wurde dieses Modellprojekt mit beiden Nummern über eine Leitstelle durch den damaligen Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) eingestellt, wie der Vorsitzende der SPD-Kreistagsfraktion Uwe Schwarz bedauernd feststellt.

Die SPD-Kreistagsfraktion hat nun Landrätin Astrid Klinkert-Kittel um Prüfung gebeten, ob die Etablierung des Systems von Gemeinde-Notfallsanitäter*innen im Landkreis Northeim möglich und sinnvoll ist, unter welchen Bedingungen und Zuständigkeiten dieses erfolgen könnte und ob dadurch eine Entlastung von Rettungsdienst und Leitstelle erfolgen kann.

In der Region Ammerland, Cloppenburg, Stadt Oldenburg sowie im Landkreis Vechta gibt es inzwischen das Projekt Gemeinde-Notfallsanitäter. Das Ziel ist ein ressourcenschonender Umgang mit den zur Verfügung stehenden Rettungsmitteln und einer zielgerichteten Disposition. Der Einsatz hilft in solchen Fällen, bei denen in der Alarmierung der Rettungsleitstelle scheinbar keine Notfall- bzw. Transportindikation zu bestehen scheint. Vor Ort greift der Gemeinde-Notfallsanitäter auf ein Netzwerk von verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten zurück, indem er telemedizinisch Kontakt zu entsprechenden Institutionen, Hausärzten oder dem kassenärztlichen Bereitschaftsdienst aufnimmt. Die Einsätze werden zentral über die Leitstelle gesteuert, so dass bei klassischen Notfällen nach wie vor der Rettungsdienst einbezogen werden kann.

Wie Gudrun Borchers und Uwe Schwarz betonen, kann es dadurch zu weniger Fehldisponierungen der Rettungsmittel, weniger Fehldisponierungen von Patienten in der Notaufnahme, mehr freie Rettungsmittel im Einsatzgebiet und somit Sicherung der Hilfsfrist sowie einer Entlastung der Notaufnahmen kommen. Dadurch erhalten dringlich zu versorgende Patienten schnellere Hilfe.

Aus diesem Grund möchte die SPD-Kreistagsfraktion abklären, ob die Etablierung eines entsprechenden Systems auch im Landkreis Northeim Sinn macht.

Foto: SPD

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