Laar (red). Grenzen können Horizonte wachsen lassen – so auch beim Sommer-Landjugendtag (SLT) der Niedersächsischen Landjugend (NLJ), der vom 30. Juni bis 2. Juli ganz im Westen des Bundeslandes in Laar unter dem Motto „Hart an der Grenze“ stattfand. Ausrichter in diesem Jahr war die Kreisgemeinschaft Grafschaft Bentheim. Auf dem Sportplatz des SV Grenzland Laarwald e.V. verbrachten 330 Teilnehmende ein unvergessliches Wochenende mit spannenden Workshops und zwei Zeltfeten in bester Landjugendtradition.
Am Freitagnachmittag reisten Landjugendliche von etwa 30 verschiedenen Ortsgruppen aus ganz Niedersachsen an die niederländische Grenze. Durch ein Willkommenstor aus leuchtenden IBC Containern und Bannern hindurch, gefolgt von bunten Lichterketten wurden die Teilnehmenden auf den Zeltplatz geleitet. Dort hatte die ausrichtende Kreisgemeinschaft Grafschaft Bentheim die großen Mannschaftszelte bereits aufgebaut und empfing die Anreisenden mit kühlen Getränken und fröhlicher Musik.
Am Freitagabend auf der Willkommens-Party und am Samstagabend auf der Landjugendfete kam es bei Gesprächen und Tänzen zu lang erwarteten Wiedersehen und neuen Bekanntschaften. Der Ghana e.V. sorgte für die nächtliche Verpflegung. 65 kg Pommes, 38 kg Hähnchennuggets, 160 Spiegeleier sowie gut 150 Portionen Bitterballen und 45 Portionen Bami-Scheiben als regionale Spezialitäten gingen hierbei über die Theke. Die Erlöse fließen vollständig und direkt in das Ausbildungszentrum „Youth City“ in Ghana, eine Einrichtung zur Selbsthilfe für junge Menschen aus dem ländlichen Raum mit und ohne Handicap. Um das Frühstück kümmerten sich die Grafschafter LandFrauen.
Am Samstag standen zahlreiche Exkursionen und Workshops auf dem Programm. Die Landjugendlichen hatten unter anderem die Wahl zwischen einer Besichtigung bei der Papenburger Meyer Werft oder der Emsflower Erlebniswelt, einem Tanzkurs, einer Besichtigung eines Futtermittelmischwerks und eines Legehennenbetriebs oder eines Familienbetriebs mit Sonderkulturen in den Niederlanden, einer Kanutour oder einer Tour durchs Moor. Geschicklichkeit war beim Bogenschießen in Verbindung mit einer Besichtigung der Burg Bentheim oder beim Bau eines sogenannten Zwitscherkastens aus Holz gefragt.
Zum Abschluss fand am Sonntagmorgen ein festlicher Gottesdienst statt. Hierbei wurde noch einmal das Thema des Wochenendes „Hart an der Grenze“ verdeutlicht, was nicht nur im geografischen Sinne zu verstehen ist. Mit drei kurzen Anspielen von Berufswunsch über Heiratsantrag bis hin zur Geburt eines Kindes spiegelte die mitwirkenden Jugendlichen Momente der Grenzerfahrung aus dem alltäglichen Leben wieder. Pastor Arnold Magdanz erinnerte in seiner Predigt daran, dass diese Momente der Grenzerfahrung auch zur Bewusstseinserweiterung dienen können und einen wachsen lassen. Auch Landtagsabgeordneter Reinhold Hilbers, der den Landjugendlichen bei ihrer Abschlussveranstaltung einen Besuch abstattete, sieht solche Grenzerfahrungen aus dem Alltag als Möglichkeit, den eigenen Horizont zu erweitern und ermutigte die jungen Menschen, nicht aufzugeben, sondern weiterhin für ihre Belange zu kämpfen.
Ein ereignisreiches Wochenende mit wenig Schlaf, dafür aber umso mehr Spaß liegt hinter allen Beteiligten. Mit einem beseelten Lächeln blickt das Orgateam aus der Kreisgemeinschaft Grafschaft Bentheim sowie die Landesebene der NLJ rundum zufrieden auf eine gelungene Durchführung der Veranstaltung zurück. Alle freuen sich bereits auf den nächsten Sommer-Landjugendtag in zwei Jahren an der Elbe, den die Ortsgruppe Radegast an der Maibockscheune ausrichten wird.
Weitere Informationen über die Niedersächsische Landjugend gibt es auf www.nlj.de.
Foto: NLJ