Northeim (r). "Jeder Schutz ist besser als kein Schutz.? Diese Aussage des Robert-Koch-Instituts hat dafür gesorgt, dass bei der Feuerwehr in Northeim aktuell die Nähmaschinen heißlaufen.
"Wir befinden uns in einer beispiellosen Situation, in der es nahezu unmöglich geworden ist, eine ausreichende Anzahl an Schutzmasken für unsere Einsatzkräfte zu bekommen", erklärt Sebastian Schipper, stellvertretender Ortsbrandmeister der Feuerwehr Northeim. "Jetzt, wo unter anderem auch offizielle Stellen wie der Landkreis Göttingen das Nähen dieser sogenannten Behelfsmasken empfehlen, haben wir die Nähmaschinen angeschmissen", so Schipper.
Der Sinn und Zweck dieser Behelfsmasken ist schnell erklärt: sie dienen als Tröpfchenbarriere und schützen so die Feuerwehrmitglieder auf der Fahrt zum Einsatzort untereinander. "??Beim Kontakt mit Dritten stehen uns weiterhin die Schutzmasken nach dem FFP 2-Standard zur Verfügung." Da diese aber auf dem weltweiten Markt überwiegend vergriffen sind, will man entsprechend sorgsam mit dieser Ausrüstung umgehen.
Deshalb haben die Mitglieder der Feuerwehr Northeim sowie ihre Partnerinnen, Partner, Freunde und Bekannte mittlerweile unzählige Stunden an den Nähmaschinen verbracht und Dutzende Behelfsmasken genäht. Stoff, Schrägband, Garn, Gummi und mehr wurde besorgt und an die fleißigen Helfer verteilt. "Wir können nicht nur eine große Einsatzbereitschaft in unseren Reihen bei dieser Aktion feststellen, sondern sehen auch, dass teilweise ganze Familien mit viel Spaß dabei sind", freut sich Schipper.
Trotz dieser außergewöhnlichen und amüsanten Aktion bleibt der Hintergrund dafür ein ernster: "Wir müssen als Feuerwehr für die Bürger unserer Stadt einsatzbereit bleiben. Das gelingt uns, indem wir uns, aber auch andere schützen. Wer uns und allen anderen Rettungskräften dabei helfen will, bleibt in diesen Tagen soweit möglich zuhause", betont Sebastian Schipper.
Foto: Feuerwehr Northeim