Göttingen/Leverkusen (red). Die Kreisfeuerwehr Göttingen ist zurück aus dem Einsatz in den Hochwassergebieten in Nordrhein-Westfalen. Seit Samstagmorgen hatten die Frauen und Männer aus dem Landkreis dabei geholfen, in Leverkusen überflutete Gebäude leer zu pumpen, Gebäude zu evakuieren und von der Energieversorgung angeschnittene Häuser zu kontrollieren. Zusätzlich wurde die Feuerwehr Leverkusen, die von Beginn der Katastrophe im Einsatz war, entlastet; die Kreisfeuerwehr Göttingen hatte für 24 Stunden die Aufgaben der örtlichen Feuerwehr übernommen.

Der Konvoi mit 37 Fahrzeugen traf in mehreren Marschgruppen am heutigen Montagnachmittag wieder an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Katzenstein ein. Er wurde dort von Kreisrätin Marlies Dornieden, Dezernentin für Bevölkerungsschutz beim Landkreis Göttingen, und Verantwortlichen der Kreisverwaltung in Empfang genommen. „Es war ein anstrengender, mit Blick auf das Ziel aber ein gelungener Einsatz“, berichtete Kreisbrandmeister Volker Keilholz.

521 Einsatzstellen seien abgearbeitet und an die örtlichen Behörden übergeben worden. „Das Ausmaß der Zerstörung im Hochwassergebiet ist erschreckend und das belastet uns auch. Aber wir hatten eine Aufgabe zu erfüllen und mussten das ausblenden.“ Die Menschen vor Ort seien den Einsatzkräften mit großer Dankbarkeit begegnet und hätten sie mit Essen und Getränken versorgt; deshalb sei die Stimmung trotz der Belastung konzentriert und gut gewesen, zog er Bilanz. Der Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen und der Leiter der städtischen Berufsfeuerwehr habe den Göttinger Einsatzkräften ausdrücklich für die professionelle Unterstützung gedankt, überbrachte er deren Grüße.

„Unsere Kameradinnen und Kameraden sind wohlbehalten zurück. Das ist zunächst das Wichtigste“, sagte Kreisrätin Marlies Dornieden. „Anhand der Lagemeldungen und Gespräche konnte ich kontinuierlich verfolgen, dass der Einsatz konsequent geführt und die Aufgaben professionell abgearbeitet wurden. Ausbildungsstand, körperliche Verfassung und Ausstattung der eingesetzten Kräfte sind gut. Das sage ich mit großem Respekt gegenüber allen eingesetzten Kräften und auch ein wenig Stolz“, so Dornieden.

Ausdrücklich dankte sie den Arbeitgebern der Feuerwehrkameradinnen und -kameraden in der Region, die deren ehrenamtlichen Einsatz unterstützten. Jetzt gelte es, dass Personal und Material möglichst schnell wieder einsatzbereit seien. „Der Brand- und Katastrophenschutz im Kreisgebiet war zu jeder Zeit gewährleistet. Auch für weitere Hilfeersuchen anderer Landkreise stehen wir grundsätzlich bereit“, fügt sie hinzu.

Im Hochwassergebiet im Einsatz war die Kreisfeuerwehrbereitschaft III unter Führung von Kreisbrandmeister Volker Keilholz, Abschnittsleiter Christian Wille und Bereitschaftsführer Thomas Domeyer. Sie wurde ergänzt durch spezialisierte Kräfte, Fahrzeuge und Ausstattung weiterer Feuerwehren und der Feuerwehrtechnischen Zentrale. Spezialpumpen und Schläuche, aber auch Versorgungs- und Kommunikationskomponenten sowie Rettungskräfte der Johanniter Unfallhilfe gehören zur erweiterten Kreisfeuerwehrbereitschaft des Landkreises. Drei Einsatzkräfte wurden leicht verletzt, konnten aber durch eigene Sanitäter versorgt werden. Im Einsatzraum wurden Ihnen weitere Kräfte der Feuerwehr Braunschweig, des Technischen Hilfswerks und der Bundeswehr unterstellt.

„Das Ausmaß der Zerstörung im Hochwassergebiet ist erschreckend“: Das Leerpumnen von Häusern war wesentliche Aufgabe der Kreisfeuerwehrbereitschaft im Hochwassergebiet.

Foto: Freiwillige Feuerwehr Adelebsen