Hardegsen/Göttingen (hakö). Das Landgericht Göttingen hat jetzt einen 30jährigen Mann aus Hardegsen wegen Mordes zu einer lebenslangen Haft verurteilt. Die Schwurgerichtskammer befand den Angeklagten für schuldig, seine 23-jährige Ex-Freundin im August vergangenen Jahres mit elf Messerstichen getötet zu haben.
Damit ging das Gericht mit seinem Urteil über den Antrag der Staatsanwaltschaft hinaus. Diese hatte die Tat als Totschlag bewertet und eine Freiheitsstrafe von 12 Jahren gefordert. Die Kammer folgte damit den Anträgen der Anwälte der Eltern und der drei Geschwister der Getöteten, die im über acht Monate dauernden Prozess als Nebenkläger auftraten. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert mangels Beweise.
Die getötete junge Frau hatte sich wenige Wochen vorher vom Angeklagten getrennt. Dieser hatte noch einmal einen Versuch unternommen, sie zurück zu gewinnen, sich mit ihr auszusprechen. Aus einem Versteck auf einem Spielplatz heraus überraschte er sie am Tatabend, als sie vom Praktikum kommend, ihr Auto in einem dunklen Bereich abgestellt hatte. Laut einer Ohrenzeugin sei es zu einem lauten Streitgespräch gekommen, das zur Folge die Messerattacke hatte. Die Getötete sei dann noch etwa 100 Meter die Stubenstraße (Foto) entlang gelaufen, bevor sie vor einem Wohnhaus zusammenbrach. Wenig später verstarb sie im Krankenhaus.
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