Northeim (red). Die Zahl der angeleiteten Reanimationen per Telefon ist im Kreis Northeim massiv gestiegen. Das teilt der Landkreis Northeim mit seinem Fachbereich Kreisfeuerwehr mit. Waren es 2019 noch 38 sogenannte Telefon-Reanimationen, so liegt die Zahl im abgelaufenen Jahr 2021 bereits bei 102.
Die Einsatzleitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst unterstützt bereits seit 2012 Ersthelfer durch die Telefonreanimation. Dabei wird der Anrufer der 112 angeleitet, eine Person mit Herz-Kreislauf-Stillstand durch die Herz-Druckmassage wiederzubeleben. Laut Bundesgesundheitsministerium wurde 2020 bei nur 40 Prozent dieser medizinischen Notfälle die Reanimation durch Laien begonnen. „Diese Zahl wollen wir im Landkreis Northeim weiter erhöhen und so aktiv mithelfen, Leben zu retten“, betont Kai Reichelt, Leiter der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst. In drei Fällen kam 2021 zudem ein AED, ein automatisierter externer Defibrillator zum Einsatz. Die Leitstelle erfasst diese Geräte im Landkreis in einem zentralen Kataster und kann im Bedarfsfall den nächsten Standort mitteilen. Selten kommt eine Reanimation im Landkreis zudem nicht vor. In 250 Fällen wurde im Notruf eine notwendige Reanimation erkannt, in 148 Fällen war eine Anleitung nicht nötig oder nicht mehr möglich.
Die Feuerwehren im Kreis Northeim mussten im vergangenen Jahr zu 1863 Einsätzen ausrücken. Sie teilen sich auf in 1211 Hilfeleistungen, beispielsweise nach Verkehrsunfällen oder vollgelaufenen Kellern sowie 652 Brandeinsätzen. „Die Statistik macht deutlich, dass die Zahl der Brände, insbesondere im heimischen Bereich, seit Beginn der Corona-Pandemie spürbar abgenommen haben“, so Kreisbrandmeister Marko de Klein. Zurückzuführen ist das laut Feuerwehr auf das vermehrte Arbeiten im Home-Office.
Die Zahl der insgesamt durch die Disponenten der Einsatzleitstelle beantworteten Anrufe ist im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. 69812 Anrufe über Notruf 112, über die Rufnummer des Krankentransports 19 222 sowie weitere Amtsleitungen sind im vergangenen Jahr eingegangen. Im Vorjahr waren es 63783.
Die weiteren Zahlen: Zur Jahresstatistik 2021 im Landkreis Northeim gehören unter anderem 219 Rettungshubschrauber-Einsätze (Vorjahr 220), 5109 Notarzteinsätze (5072) und 440 sogenannte Schwerlast-Einsätze – also Einsätze, mit stark übergewichtigen Patienten (353). In 32 Fällen gab es Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen (23), 2069-mal wurde der Notruf 112 missbräuchlich gewählt.
Die Einsatzleitstelle in der Northeimer Von-Menzel-Straße ist an 365 Tagen im Jahr durch mindestens zwei Disponenten besetzt. Sie nehmen die Anrufe entgegen, disponieren die Einsatzmittel und beantworten die auflaufenden Funkgespräche von Feuerwehr und Rettungsdienst sowie Technischem Hilfswerk.
Foto: Konstantin Mennecke/Kreisfeuerwehr Landkreis Northeim